(spr. ßehkelj údwahrhelj), Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptstadt
des ungar. KomitatsUdvarhely, an der Großen Kokel und der Linie Segesvár-S. (49 km) der Ungar. Staatsbahnen,
[* 5] Sitz
der Komitatsbehörden, hat (1890) 5438 meist kath. magyar. E.,
darunter 2306 Evangelische, in Garnison 1 Bataillon des 82. ungar. Infanterieregiments, kath. und reform.
Obergymnasium, Staatsoberrealschule und Sparkasse. Am Ende der Stadt die Ruinen des in der Geschichte Siebenbürgens denkwürdigen, 1563
von
dem Fürsten JohannZápolya erbauten und im Kuruczenkriege am Anfang des 18. Jahrh. zerstörten
Schlosses. In S. soll AttilaHof
[* 6] gehalten haben (Udvarhelo bedeutet Hofstätte), und in frühern Jahrhunderten fanden hier
verschiedene Nationalversammlungen statt.