ungar. Szerém, slaw. Srěm, Komitat im Königreich Kroatien und Slawonien, ein Teil des
ehemaligen Herzogtums S., grenzt im N. an das ungar. KomitatBács-Bodrog, im O. an Torontäl, im S. an Serbien und Bosnien, im
W. an die Komitate Virovititz (Veröcze) und Pozsega und hat 6865,80 qkm und (1890) 347 022 meist griech.-orient. serb.
E. (57 508 Deutsche,
[* 4] 20 854 Magyaren, 9224 Slowaken, 3452 Ruthenen), darunter 156 183 Römisch-, 4072 Griechisch-Katholische, 18 293 Evangelische
und 3759 Israeliten.
Das Komitat gehört zu den gesegnetsten und schönsten Teilen der Monarchie. Die Bergkette Fruška-Gora (546 m) durchzieht dasselbe
von Westen gegen Osten und sendet rechts und links Seitenzweige aus, welche die herrlichsten Gegenden
bilden; sie wird fast ganz von den Klöstern griech.-kath. Mönche serb. Nationalität eingenommen
und produziert sehr viel guten Wein. Kaiser Probus hat die Rebe hierher verpflanzt. Pflaumen (Zwetschen) wachsen in großer
Menge, weshalb hier der Hauptsitz für die Zubereitung des Sliwowitz (s. d.)
ist. Das Komitat zerfällt in zehn Stuhlbezirke und umfaßt die selbständigen Städte Ruma, Mitrovicza,
Peterwardein, Semlin und Karlowitz. Hauptort ist Vukovar (s. d.). - S., benannt von der alten, jetzt in Ruinen liegenden Stadt
Sirmium beim heutigen Mitrovicza, hieß einst ein
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559 eigenes Herzogtum in Slawonien (s. Kroatien und Slawonien), das lange unter türk. Botmäßigkeit stand, 1688 der Pforte
entrissen wurde und nun an das Haus Odescalchi und später durch den Kaiser, der es gekauft hatte, an das Haus Albani kam.
Es umfaßte den östl. Teil der von der Drau, Save und Donau umflossenen Syrmischen Halbinsel oder das
spätere Syrmische Komitat und den ehemaligen Bezirk des aufgelösten Peterwardeiner Grenzregiments.