Sympathetische
Kuren
,
Heilungen durch
Sympathie, Kuren
, die angeblich durch eine geheimnisvolle Kraft
[* 2] gewisser
Substanzen
oder Körper ausgeführt werden, oft ohne mit dem Körper des
Kranken selbst in Berührung zu kommen.
Als die hierbei wirksame Kraft nimmt man abergläubischerweise eine
Sympathie des Menschenkörpers mit Geistern,
Sternen, andern
Menschen,
Tieren,
Pflanzen,
Steinen, oder eine geheime Wechselbeziehung zwischen dem
Menschen und gewissen äußern Gegenständen
an. Die Ausführung S. K. geschieht teils durch Umhängen von
Amuletten und
Talismanen, teils durch Beachtung
der Konstellationen, teils durch Handlungen, die man mit gewissen Gegenständen vornimmt, um auf den entfernten
Kranken dadurch
zu wirken, teils durch Besprechungen und Gebete.
Daß eine Krankheitsheilung dieser Art auf Täuschung oder doch auf bloßen Gemütseindrücken beruhe, leuchtet ein.
Es kommt alles darauf an, in dem
Kranken den festen
Glauben zu erwecken, daß das
Mittel helfen werde (s.
Suggestion), und dieser
Glaube wird unter sonst günstigen
Bedingungen auch
gewiß oft Linderung, ja sogar Besserung herbeiführen.
Dies wird besonders bei solchen
Krankheiten am leichtesten möglich sein, die in der Seele selbst oder im
Nervensystem wurzeln, z. B.
Geisteskrankheiten,
Epilepsie und andern Krampfkrankheiten. Ferner hat der scheinbare Erfolg einer
sympatheti
schen Kur häufig in der Selbstheilung seinen
Grund; so verschwinden die Hautwarzen oft plötzlich durch Einschrumpfung
und Vertrocknung ihres innern Gewebes von selbst, und aus diesem Umstande erklärt sich, warum die sympathetische
Behandlung
der Warzen so oft Erfolg zu haben scheint.