Swert
,
Jules de, Violoncellist und Komponist, geb. zu Löwen [* 2] in Belgien, [* 3] erhielt von früher Kindheit an gründlichen Unterricht von seinem Vater, der Kapellmeister an der Kathedrale zu Löwen war, und machte schon im 10. Jahr Kunstreisen durch Belgien und Holland, wo er Servais' Aufmerksamkeit erregte und, nachdem er ins Brüsseler Konservatorium eingetreten war, von diesem ausgebildet wurde. 1858 mit dem ersten Preis gekrönt, begab er sich zunächst nach Paris, [* 4] von da nach Schweden, [* 5] Dänemark [* 6] und Deutschland, [* 7] wo er überall mit glänzendem Erfolg konzertierte, und wurde 1865 in Düsseldorf, [* 8] später in Weimar, [* 9] bald darauf aber als Konzertmeister am Hoftheater und zugleich als Lehrer an der Hochschule zu Berlin [* 10] angestellt.
Diese
Stellung verließ er Anfang der 70er Jahre, um sich ausschließlich der
Komposition zu widmen, und
verlegte seinen
Wohnsitz nach
Wiesbaden.
[* 11] Ende 1888 wurde er zum
Professor am königl.
Konservatorium zu
Gent,
[* 12] zugleich zum
Direktor
der Musikakademie und
Kapellmeister der
Kursaal-Symphonie-Konzerte zu
Ostende
[* 13] ernannt. Seine bisher in die
Öffentlichkeit gedrungenen
Werke bestehen in zahlreichen beachtenswerten
Arbeiten für sein
Instrument (darunter drei
Konzerte, eine
Violoncelloschule: »Gradus ad parnassum«),
einer Symphonie (»Nordseefahrt«) und den Opern: »Die Albigenser« (1880, Wiesbaden) und »Graf Hammerstein« (Mainz, [* 14] 1884).