Jan, Naturforscher, geb. zu
Amsterdam,
[* 2] studierte seit 1661 inLeiden
[* 3]
Medizin,
ging auf einige Jahre nach
Saumur und
Paris,
[* 4] kehrte 1665 nach
Amsterdam, 1666 nach
Leiden zurück, erwarb dort 1667 die medizinische
Doktorwürde und lebte dann in
Amsterdam ausschließlich seinen schon bisher mit großem
Eifer betriebenen planmäßigen anatomischen
Studien. Körperlich leidend und von einer pietistisch-schwärmerischen Gemütsstimmung ergriffen, vertiefte er
sich später in die
Schriften der chiliastischen Schwärmerin
Bourignon, ging 1675
zu ihr nach
Schleswig
[* 5] und geleitete sie nach
Kopenhagen,
[* 6] kehrte dann krank nach
Amsterdam zurück und starb daselbst S. war als Erforscher der kleinern Tierformen
von epochemachender Bedeutung; er erfand auch die
Methode, die
Blutgefäße durch Ausspritzung mit
Wachs
haltbar und der Untersuchung zugänglich zu machen. In seiner »Allgemeene ^[richtig:
Algemeene ...] verhandeling van bloedeloose diertjens« (Utr. 1669; lat.,
Leid. 1685) legte er die Grundlage für die erste naturgemäße
Klassifikation der
Insekten,
[* 7] und seine anatomischen
Arbeiten
über die
Insekten, veröffentlicht in der
»Biblia naturae« (hrsg. von
Boerhaave, das. 1737-38, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1752), sind die bedeutendste
Erscheinung auf diesem
Felde der
Zootomie bis in die neuere Zeit geblieben. Auch
beschäftigte er sich mit der
Metamorphose der
Insekten und suchte die Gleichartigkeit der Zeugungsweise bei
Tieren aller
Klassen
nachzuweisen, indem er die
Rolle des
Samens feststellte. Er schrieb noch »Miraculum naturae,
seu uteri muliebris fabrica«
(Leid. 1672).
Jan, niederländ. Naturforscher, geb. zu
Amsterdam, bezog 1661 die Universität zu Leiden, um Medizin zu studieren, und widmete sich besonders der
Anatomie. Nachdem er sich noch in Saumur und Paris aufgehalten, kehrte er 1665 nach Amsterdam, 1666 nach Leiden zurück, wo er
sich 1667 die mediz. Doktorwürde erwarb. Von nun an lebte er in Amsterdam mit anatom. und zootom. Studien beschäftigt. Er
vervollkommnete die Kunst der Injektion
[* 9] und der feinern Anatomie und machte viele neue Entdeckungen in
den Naturwissenschaften.
Durch zu angestrengten Fleiß richtete er aber seine Gesundheit zu Grunde, so daß er in tiefe Hypochondrie verfiel. In dieser
Stimmung las er die schwärmerischen Schriften der Bourignon (s. d.). 1675 reiste er nach Schleswig, wo sich die Bourignon damals
aufhielt, und das Jahr darauf in Angelegenheiten derselben nach Kopenhagen. Er starb zu Amsterdam.
Von S.sSchriften sind zu nennen: «AlgemeeneVerhandelingvanbloedeloose Diertjens» (Utr. 1669; lateinisch Leid. 1685) und «Miraculumnaturae, seu uteri muliebris fabrica» (Leid. 1672). Einen Teil seiner Papiere hatte er vor seinem Tode vernichtet,
einen andern aus Mangel für einen geringen Preis verkauft. Letztere gelangten ein halbes Jahrhundert nachher an Boerhaave,
der sie u. d. T. «Biblianaturae, sive historia insectorum in certas classes redacta, etc.» (2 Bde.,
Leid. 1737–38; deutsch Lpz. 1752) herausgab.