Svendsen
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Johann Severin, norweg. Komponist, geb. zu Christiania, [* 2] erhielt von seinem Vater den ersten Unterricht im Violinspiel und ging 1862 als Mitglied einer ambulanten Musikgesellschaft nach Hamburg, [* 3] setzte nach Auflösung derselben, mit einem königlichen Stipendium versehen, seine Studien in Leipzig [* 4] fort und widmete sich hier, da er infolge einer Fingerkrankheit das Violinspiel aufgeben mußte, ausschließlich der Komposition. 1867 machte er eine Reise nach Island, [* 5] lebte dann 1868-1869 in Paris, [* 6] hierauf wieder in Leipzig und begab sich 1872 in seine Heimat, von wo aus er im Herbst 1877, abermals mit einem königlichen Stipendium ausgerüstet, zu weitern Kunststudien nach Italien [* 7] ging. Über London [* 8] und Paris, wo er wieder anderthalb Jahre verweilte, nach Christiania zurückgekehrt, dirigierte er hier wieder die schon früher von ihm geleiteten Musikvereinskonzerte, bis er 1883 einem Ruf als Hofkapellmeister nach Kopenhagen [* 9] folgte. Von seinen Kompositionen sind hervorzuheben: ein Konzert für Violine, eins für Violoncello, ferner zwei ¶
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Quartette, ein Quintett und ein Oktett für Streichinstrumente, eine Einleitung zu Björnsons Tragödie »Sigurd Slembe«, zwei Symphonien, von denen besonders die zweite (in B dur) günstige Aufnahme fand, »Hochzeitsfest« für Orchester, Ouvertüre zu »Romeo und Julie« u. a.