(spr. ßötherländ), nordwestlichste
GrafschaftSchottlands, umfaßt 4885,14 qkm mit (1891) 21 896 (10 395 männl., 11 501 weibl.)
E.,
d. i. nur 4 auf 1 qkm, und wird begrenzt im N., W. und SO.
vom Ocean, im S. von Roß und Cromarty, im O. von
Caithneß. Die
Küsten fallen im N. und W. meist steil ins
Meer ab und sind
von zahlreichen, tief einschneidenden
Fjorden durchzogen. Das
Innere zeigt eine nur von wenigen
Straßen durchschnittene halbe
Wüstenei, mit zahlreichen Hügeln und
Bergen,
[* 3] unter welchen der
Ben-More-Assynt mit 998 m, der
Ben-Klibreck
(Beinn Cleithbric) mit 721 m die höchsten sind.
Charakteristisch sind die vielen kleinen, meist mit Schilf und
Teichrosen bewachsenen, fischreichen Wasserbecken oder Lochs,
unter welchen Loch Shin der bedeutendste ist. Unter den
Flüssen münden Helmsdale und
Blackwater in die
offene Nordsee, der Shin in den Dornoch Firth, Halladale und
Strath Naver nach Norden.
[* 4]
Das Klima ist ungemein rauh und nebelig,
nur an den
Küsten etwas gemäßigt. Das
Innere liefert außer Mineralprodukten
Bau-, Pflaster- und Schiefersteine; sonst ist
es nur zur Schafzucht geeignet. Im ganzen stehen kaum 2 Proz. des
Bodens unter Anbau (Gerste
[* 5] und Hafer).
[* 6] Mehr als vier Fünftel gehören dem
Herzog von S. Die Einwohner sind, mit Ausnahme jener an der Südostküste, welche skandinav.
Ursprungs,
Kelten. Hauptstadt ist Dornoch (s. d.). Etwas bedeutender ist das Fischerstädtchen
Golspie, bei welchem sich das 1097 gegründete, jetzt restaurierte Dunrobin-Castle, der Sitz der
Herzöge
von S., befindet. Die
Grafschaft schickt
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einen Abgeordneten in das Unterhaus. Den Namen erhielt das Land vom norweg. Könige Harald, der 910 von den Orkneys nach Schottland
einfiel und die zuerst von ihm betretene Küste «Südland» nannte.
(spr. ßötherländ),Bezirk in der Midlandprovinz der Kapkolonie, mit 12 452 qkm und (1891) 4012 E., darunter 2190 Weiße,
liegt nordöstlich von Kapstadt
[* 8] und dem Roggeveldgebirge, ist eine wasser- und vegetationsarme Hochfläche, die nur von Schafhirten
bewohnt wird.
(spr. ßötherländ), schott. Grafen- und Herzogswürde. Der erste Graf von S. war William, den Alexander
II. 1228 für seine Hilfe bei Niederwerfung einer Rebellion zu dieser Würde erhob. Da jedoch eine frühere
Ernennung 1057 festgestellt ist, so war diejenige von 1228, von der an die Grafen gezählt werden, nur eine Neubestätigung.
Da John, der neunte Graf, 1514 ohne Erben starb, so ging der Titel auf die Nachkommen seiner mit AdamGordon, Sohn des zweiten
Grafen Huntly, vermählten Schwester Elisabeth über, deren Enkel John der zehnte Graf von S. war.
William Gordon, siebzehnter Graf von E., starb 1766 mit Hinterlassung einer Tochter Elisabeth, die nach Entscheidung des Oberhauses
die Würde erbte. Sie heiratete 1785 GeorgeGranville aus der Familie Gower, die seit dem 17. Jahrh. den Zunamen Leveson führte.
GeorgeGranville, geb. trat 1778 ins Unterhaus, war 1790-92 Botschafter in Paris,
[* 9] kam schon 1799 als
Baron Gower ins Oberhaus und wurde Generalpostmeister. Er wurde 1803 zum Marquis von Stafford erhoben und vereinigte durch
Erbschaft schließlich die Güter der Familien S. und Gower sowie des Herzogs von Bridgewater, seines mütterlichen
Oheims, wodurch er einer der größten Grundeigentümer in Großbritannien
[* 10] wurde. Auf das reichste unterstützte er die Kunst,
vermehrte die von seinem Oheim gegründete Gemäldesammlung und unternahm große Bauten. Früher Anhänger Pitts, näherte
er sich später den Whigs und stimmte für Katholikenbefreiung und Parlamentsreform. Nachdem er zum
Herzog von S. erhoben war, starb er