Sussex
(spr. ßöss-), Grafschaft an der Südküste Englands, hervorgegangen aus dem 491 von Ella gestifteten Königreich der Südsachsen oder Suthseaxe (Suthsaxonia), wozu auch Sudrige, das jetzige Surrey (s. d.) gehörte, wird im N. von letzterm, im NO. von Kent, im S. vom Kanal, [* 2] im W. von Hampshire begrenzt und zählt (1891) auf 3776,67 qkm 550 442 E., d. i. 146 auf 1 qkm und eine Zunahme von 12,2 Proz. gegen 1881. Kreidehügel unter dem Namen South-Downs (südl. Dünen) treten in die Grafschaft ein und erstrecken sich, allmählich der Küste näher tretend und unweit Lewes noch 248 m hoch, bis zu dem 159 m hohen Vorgebirge Beachy-Head. Sie bilden einen reichen Weidebezirk von 200 qkm. Der Strich zwischen den Kreidehügeln und der Küste ist überaus fruchtbar. Nördlich von ihnen zieht das Thal [* 3] des Wealds. An 600 qkm des Wealds sind mit den Resten eines Eichenforstes bedeckt, der in alten Zeiten unter dem Namen Andredesleag die ganze Grafschaft einnahm und Schiffbauholz lieferte. Schiffbare Flüsse [* 4] sind der Arun mit ¶
mehr
Rother, Adur und Ouse. Der Arun ist gegen Norden
[* 6] mit dem Themsezufluß Wey durch Kanal verbunden. Die Haupterwerbszweige sind
Ackerbau und besonders Viehzucht.
[* 7] Außer Getreide
[* 8] erzeugt S. nächst Kent den meisten guten Hopfen.
[* 9] Hauptreichtum sind Rinder-
und Schafherden. Auf den Kreidehügeln wird vorzugsweise das Southdownschaf gezogen. Außerdem treibt man Fischerei
[* 10] und Handel; die Industrie ist unbedeutend. Von der Grafschaft selbst werden sechs Abgeordnete ins Parlament geschickt. Hauptstadt,
früher Chichester (s. d.), ist jetzt Lewes (s. d.);
bedeutender sind Brighton (s. d.) und Hastings (s. d.).
- S. war Hauptlandungsplatz der meisten Völker, die England heimsuchten, und hier lieferte auch Wilhelm der Eroberer die
Schlacht bei Hastings. Er gab einem seiner Feldobersten die Grafschaft zu Lehn. Als die Familie der Grafen
von S. 1801 ausstarb, erhob Georg III. das Land zum Herzogtum für seinen sechsten Sohn, den Prinzen August Friedrich (s. Sussex
,
Herzog von).