Susa
(hebr. und assyr. Šušan oder Schuschan, d. h. die Lilie), in den einheimischen Inschriften Schuschin oder Schuschun, gegenwärtig Sus oder Schus (im heutigen Persien), [* 3] die Hauptstadt von Susiana, lag zwischen den Flüssen Choaspes, wegen seines Wassers berühmt (heute Kercha), und Euläus (im Alten Testament und den Keilinschriften Ulaï, heute Dscherrahi), war in Gestalt eines Rechtecks von 120 Stadien (22 km) Umfang erbaut und hatte keine Mauern, aber eine stark befestigte Burg, die den herrlichen Palast und eine der Hauptschatzkammern des Persischen Reichs enthielt.
Wie
Babylon war auch S. aus Ziegelsteinen und
Erdpech erbaut. Als Erbauer der
Burg galt der mythische Memnon,
daher sie den
Namen Memnonium führte. Die Perserkönige von
Darius I. an erbauten hier prachtvolle
Paläste, deren Reste von
Loftus untersucht worden sind. Die Ruinen gehören zu den großartigsten
Asiens. In S. spielte die
Intrigue
Esthers, deren Sage
noch heute sich in diesen Gegenden verewigt; ebenso zeigt man ein Grabmal
Daniels. Die zahlreichen
Keilinschriften
sind noch nicht vollständig entziffert und erklärt worden. Neuerdings hat die franz. Regierung
eine Mission unter den
Architekten Dieulafoy (s. d.) zur Erforschung
S.s gesandt. Unfern von S. liegt die Stadt Schuschter
(s. d.). - Vgl.
Billerbeck, Susa
(Lpz. 1893).