Susa
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Hauptstadt des Kreises S. (87 449 E.) der ital. Provinz Turin, [* 3] früher Hauptstadt der ehemaligen Markgrafschaft gleichen Namens, welche 1035 an Savoven fiel, rechts an der Dora Riparia in einem Felsenhalbkreise am Fuße des Roche-Melon, in 501 m Höhe, an der Nebenlinie Bussoleno - S. (7 km) der Mont-Cenis-Bahn, Sitz eines Bischofs, hat (1881) 3597, als Gemeinde 4418 E., in Garnison ein Bataillon Infanterie, meist enge und krumme Straßen, eine Kathedrale (San Giusto) mit der Statue der Gräfin Adelheid von S. aus dem 11. Jahrh., einige Klöster, Ruinen des Stammschlosses der Markgrafen, Gymnasium, technische Schule. Im Garten [* 4] des Governatore an der Westseite der Stadt steht ein Triumphbogen, 13,5 m hoch, 12 m breit, 7,3 m tief, an den vier Ecken mit vortretenden korinth. Säulen, [* 5] am Fries mit Opferscenen geschmückt. Er wurde nach der erhaltenen Inschrift im J. 8 v. Chr. dem Kaiser Augustus errichtet. - S., das Segusio der Römer, [* 6] war früher sehr bedeutend als Schlüssel der Alpenstraßen über den Mont-Cenis und den Mont-Genèvre.
Von 575 bis Ende des 9. Jahrh. gehörte S. zum Frankenreiche. Am wurde die Stadt von Friedrich I. verbrannt; 1629, 1690 und 1704 von den Franzosen erobert, 1707 diesen wieder abgenommen. Zu S. wurde zwischen Frankreich und England Friede geschlossen. Über der Stadt, am linken Ufer der Dora, erhebt sich das 1798 von den Franzosen zerstörte Fort La Brunetta. Das Fort von Exilles (mit 1896 E.) deckt die Straße über den Mont-Genèvre, nach ihm heißt der eine 1767 m lange Tunnel [* 7] der Mont-Cenis-Bahn. Außerdem gehören zum Distrikt der Flecken Avigliana, Station der Eisenbahn Turin-Modane, mit 2203 (Gemeinde 3642) E., einem ehemals festen Schlosse, alten Kirchen, mittelalterlichen Türmen und Häusern; etwa 3 km westlich das Dorf Sant' Ambrogio di Torino, mit 1454 E., berühmt durch seine Benediktinerabtei San Michele della Chiusa oder La Sagra auf dem Gipfel des Pirchiriano.