Suphan
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Bernh., Litterarhistoriker, geb. zu Nordhausen, [* 2] studierte in Halle [* 3] und Berlin [* 4] klassische Philologie, wandte sich dann aber dem Studium der deutschen Litteratur besonders des 18. Jahrh. zu. Als seine Hauptaufgabe betrachtete er die Wiedererweckung Herders, von dessen «Sämtlichen Werken» er eine mustergültige Ausgabe veranstaltete (auf 32 Bände berechnet, Berl. 1877 fg.). Seit 1868 in Berlin im höhern Lehrfach beschäftigt, wurde S. 1887 als Direktor des Goethe- (seit 1889 Goethe- und Schiller-)Archivs nach Weimar [* 5] berufen.
In den letzten Jahren erschienen von ihm: «Fr. Rückert» (Weim. 1888),
«Über Friedrichs d. Gr. Schrift De la littérature allemande» (Berl. 1888),
die Ausgabe der Briefe von Goethes Mutter an Goethe, Christiane und August von Goethe (Weim. 1889),
«Hans Sachs in Weimar. Gedruckte Urkunden» (ebd. 1894),
«Hans Sachs, Humanitätszeit und Gegenwart» (ebd. 1895),
und in Verbindung mit Erich Schmidt: «Genien 1796» (ebd. 1893). Besonders aber bethätigte er sich als Leiter und Mitarbeiter der Weimar. Goethe-Ausgabe und der «Schriften der Goethe-Gesellschaft».