Von seinen
Dramen, die mehr nach ihrem sittlichen
Gehalt und historischen Wert als nach Form und
Konzeption
zu beurteilen sind, stehen die
Tragödien: »Horew«, »Sinaw
und Trubor« und »Mstislaw«
oben an. Unbedeutend sind seine
Komödien wie seine
Epen etc.; dagegen zeichnen sich viele seiner
Satiren durch Kühnheit und
Energie der
Gedanken aus und lassen in S. einen feurigen Verfechter des
Rechts und
der
Wahrheit erkennen. Seine gesammelten Werke erschienen zuletzt in St.
Petersburg
[* 4] 1787.
Alexander Petrowitsch, russ. Dichter, der Begründer des russ.
Theaters, geb. 23. (14.) Nov. 1718 zu Moskau, wurde auf dem Kadettenkorps in Petersburg erzogen und schrieb
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1747 seine Tragödie «Chorew», das erste pseudoklassische russ.
Drama (1749 im Kadettencorps, 1750 auf der Hofbühne aufgeführt). Darauf folgten «Hamlet»,
«Sinaw und Truwor», «Artistona»,
«Semira», «Jaropolk und Dimiza»,
«Wyscheslaw», der «Pseudodemetrius»,
«Mstislaw». 1756 wurde er Direktor des neu gegründeten russ.
Theaters und siedelte 1761 nach Moskau über, wo er 12. (1.) Okt. 1777 starb. Außer den Tragödien schrieb
er, mit weniger Erfolg, verschiedene Lustspiele («Tresotinius», eine Verhöhnung Tredjakowskijs, «Der
Vormund», «Der Wucherer» u. a.),
Opern, ein Ballett u. s. w.; ferner Fabeln, Satiren, Episteln,
Oden, Lobreden (auf Katharina und Peter d. Gr.). Endlich war er als Journalist thätig, bis 1759, an den
«Monatsschriften» des AkademikersMüller, dann als Herausgeber der «Emsigen Biene»
[* 6] («Trudoljubivaja Pčela», einziger Jahrgang
1759). Seine Werke wurden von Nowikow herausgegeben (Mosk. 1781-82; 2. Ausg. 1787 in 10 Bänden).