Sumach
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Pflanzengattung, s. Rhus. ^[= L. (Essigbaum, Sumach), Gattung aus der Familie der Anakardiaceen, Bäume und Sträucher mit ...]
Sumach
400 Wörter, 2'835 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Sumach,
Pflanzengattung, s. Rhus. ^[= L. (Essigbaum, Sumach), Gattung aus der Familie der Anakardiaceen, Bäume und Sträucher mit ...]
Sumach
(Schmack, franz. sumac oder roure, engl. shumac, ital. sommaco), ein Artikel des ¶
Droguen- und Farbenwarenhandels, besteht aus den getrockneten und gemahlenen Blättern, Blattstielen, Blüten und dünnen Zweigen von baum- und strauchartigen Gewächsen der Pflanzenfamilie Rhus, die wegen ihres starken Gehalts an Gerbstoff als Gerbemittel und noch mehr als Farbstoff und zu Farbenbeizen eine ausgedehnte Verwendung haben. Am reichsten an Gerbstoff und darum den echten Schmack liefernd ist der Gerberbaum (Rh. coriaria), der Essigbaum unserer Anlagen, der an seinen 5-7 paarigen Fiederblättern, grünlichgelben Blütenbüschen und schön roten, aus gehäuften Früchtchen bestehenden Kolben sehr kenntlich ist.
Der Gerberbaum ist in den Ländern am Mittelmeer heimisch und wird daselbst auch angepflanzt. Die beste und hauptsächlich im Handel befindliche Sorte, ein grünlichgraues, grobes Pulver, kommt von Sizilien, das mit diesem Artikel erhebliche Geschäfte macht. Andre Sorten, wie spanische, portugiesische, französische S., haben für uns weniger Bedeutung, doch sind sie nächst dem sizilianer, montenegriner und fiumaner S. die besten Sorten. Der Preis des guten S., der etwa 20% Gerbstoff enthält, ist gewöhnlich 21 Mk. pro Ztr.
Eine geringere, nur zu Gerbereizwecken dienliche Ware, den unechten, venetianischen oder italienischen, auch tiroler S., liefert Rh. Continus, der Perrückenbaum, der auch das Fisetholz gibt, in Südeuropa bis nach Ungarn und Südösterreich wild wächst und als Zierstrauch in Anlagen bei uns nicht selten vorkommt. Die besseren Sorten S. haben stets eine grüne Farbe; dumpfig riechender, von grauer oder schwärzlicher Farbe, ist nicht viel mehr wert. -
Als Gerbmittel dient der S. oder vielmehr die Abkochung davon, nur in Anwendung auf dünne Leder wie Saffian u. dgl., welche, in den heißen Brühen durchgearbeitet, schon in 2-3 Stunden gar werden. In Zeugdruck und Färberei ist der Verbrauch des S. mannigfach; er dient dort in Verbindung mit Eisensalzen und Blauholz zum Schwarz- und Graufärben, mit Zinnsalz und Rotholz zum Rotfärben, wird gebraucht zum Nüancieren und Heben andrer Farben, namentlich brauner, olivengrüner und grauer, und hat selbst die Wirkung einer Beize, indem er die Pflanzenfaser dahin disponiert, mit Farben festere Verbindungen einzugehen.
In Nordamerika ist in jüngster Zeit eine sehr rührige Gewinnung von S. aus dort einheimischen Rhusarten in Gang gekommen,
die vielleicht die Handelsverhältnisse umgestalten wird, da die dortige Ware wesentlich gerbstoffreicher als die
sizilische sein soll (27%). Die Amerikaner bereiten für den Export auch einen trocknen Sumach
extrakt. Die Einfuhr
von S. in Deutschland war 1881: 5455800 kg. Blätter, Zweige und Extrakt, zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sumach,
Pflanzengattung, s. Rhus.