Für sich allein oder in Zusammensetzungen in fast allen deutschen Kantonen und namentlich in den Berggebieten
anzutreffender Ortsname.
Von der altgermanischen Wurzel suit, einer Nebenform des altgotischen sait (lateinisch sal, salsus)
Salz herzuleiten. Im Gebirge sind die «Sulzen» solche Stellen, an denen man dem Vieh oder Wild ein Gemenge
von Salz, Krüsch, Hafer und allerhand Kräutern zu streuen pflegt (vergl. auch den Ausdruck Lecki).
Anderwärts bedeutet
Sulz einen Ort mit noch bestehender oder auch bereits verschwundener Salz- oder Mineralquelle.
498 und 495 m. Zwei Gruppen von
zusammen 6 Häusern am NW.-Hang des Rorschacherberges, 300 m voneinander entfernt und 1,2 km sö. der Station Goldach der Linie
St. Gallen-Rorschach. 32 kathol. Ew. Kirchgemeinden Rorschach und Goldach.
1) Oberamt im württemb. Schwarzwaldkreis, hat 226,69 qkm und (1895) 18 651 (8763 männl., 9882 weibl.) E. in 4 Städten und 25 Landgemeinden.
- 2) S. am Neckar, Oberamtsstadt und Solbad im Oberamt S., im engen Thale des Neckar, an der Linie Stuttgart-Horb-Immendingen
der Württemb. Staatsbahnen,
[* 11] Sitz des Oberamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Rottweil)
[* 12] und Hauptsteueramtes, hat (1895) 1981 E.,
darunter etwa 140 Katholiken, Post, Telegraph,
[* 13] evang. Kirche, kath. Kapelle, Real- und Lateinschule, Wasserleitung,
[* 14] eine Saline,
welche ihre Sole von Bergfelden erhält, mit Solbad; Gerbereien, Rindvieh-, Schaf- und Wollmärkte. Nahebei
die königl. DomäneGeroldseck und die Ruine Albeck.
auch Ober-Sulz, Hauptstadt des Kantons S. (12 826 E.) im KreisGebweiler des Bezirks Oberelsaß, in fruchtbarer
Gegend, an der NebenlinieBollweiler-Lautenbach der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Colmar),
[* 15] hat (1895) 4444 E., darunter etwa 170 Evangelische und
220 Israeliten, Post, Telegraph, kath. Dekanat, Reste
der alten Befestigungen, Kirche zum heil. Mauritius (13. bis 15. Jahrh.), Synagoge, Spital, ehemalige Malteserkomturei, alte
Bürgerhäuser; Baumwoll- und Seidenspinnerei, Seidenbandweberei, Eisengießerei und Weinbau. - S. wird zuerst 770 (Sulza) urkundlich
genannt.
Unweit westlich der GroßeBelchen (auch Sulzer oder GebweilerBelchen genannt), der höchste Wasgaugipfel
(1424 m). 3 km südwestlich von S. der ehemalige Wallfahrtsort Thierenbach. Das Kloster wurde 1135 gegründet, im Bauernkrieg 1525 zerstört,
wieder aufgerichtet, von den Schweden
[* 16] abermals niedergebrannt, und im 18. Jahrh. mit großer Kirche im Zopfstil neu aufgebaut.
Das Kloster brannte ab; die neu errichtete Kirche gehört jetzt der Gemeinde Jungholz. - 2) S.
unterm Wald, Flecken und Hauptort des Kantons S. (14 375 E.) im KreisWeißenburg des BezirksUnterelsaß, am Sulzbach und Fröschweilerbach
und an der Linie Straßburg-Weißenburg der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Straßburg),
[* 17] Steueramtes,
hat (1895) 1582 E., darunter etwa 500 Katholiken und 230 Israeliten, Post, Telegraph, eine kochsalz- und
bromhaltige Mineralquelle; Ölraffinerie, Hopfenbau und in der Nähe Asphaltgruben und Petroleumquellen.