roman.
Susauna (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja,
Kreis
Ober Engadin, Gem.
Scanfs).
1672 m. Gruppe von 6
Häusern in
dem von links aufs
Ober Engadin mündenden
Val Sulsanna;
4,5 km n.
Scanfs und 14,5 km nö. der Station
Bevers der Albulabahn. 21 reform.
Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde
Scanfs.
Wiesenbau und Viehzucht.
Weg durch
Val Sulsanna und über den
Scalettapass
nach
Davos.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
Eines der grössern linksseitigen Nebenthäler des
Ober Engadin, in welches es beim
Weiler
Capella
(3,5 km unterhalb
Scanfs) mündet. Von da steigt es erst langsam, dann steiler und zugleich enger werdend hinauf bis zur Alp
Fontauna, die auch Schafboden genannt wird (2200 m). Hier teilt es sich in drei Arme: östl., dann
nordöstl. das
Val
Vallorgia zum
Piz Vadret und
Piz Grialetsch, nördl.
ein Arm zum
Scalettapass und westl. das
Val Fontauna.
Dieses bildet einen ziemlich ebenen, langsam ansteigenden Thalboden, den Hauptteil der Alp
Fontauna, und teilt sich dann wieder
in zwei Arme, von welchen das
Val Sertig nordwestl. zu den
Lais
(Seen) da
Raveisch, das
Val del Tschüvel
südl. zum
Vadret
(Gletscher) da
Porchabella ansteigt. Das Gebiet dieser hintern Thalverzweigungen ist von mächtigen Gebirgsriesen
umstanden, von welchen
Piz Kesch,
Piz Forun,
Kühalphorn,
Piz Vadret,
Piz Grialetsch und
Scalettahorn die bekanntesten sind.
Auch eine Reihe von Pässen gehen von da aus. Darunter hatte früher der
Scalettapass als kürzeste Verbindung zwischen
Davos
und
Ober Engadin grosse Verkehrsbedeutung, wovon die teilweise noch vorhandenen Stallungen und Herbergen in Sulsanna
und
Dürrboden
(N.-Seite des Passes), sowie das völlig zerfallene Schutzhaus auf der Passhöhe Zeugnis ablegen. Jetzt
ist es auf dieser einst so belebten Passroute sehr stille geworden, obwohl der Weg gut erhalten und mit Wegweisern versehen
ist.
Touristisch kommen ferner noch in Betracht der
Sertigpass und die
Fuorcla d'Alp
Fontauna, beide als wichtige Zugänge zum
Piz Kesch,
jener von
Davos, dieser von
Bergün her. Am Rand des prächtigen, flachausgebreiteten Porchabellagletschers
steht die
Keschhütte der Sektion
Davos des S. A. C. Ein weiterer, jedoch seltener begangener
Pass führt an den Raveischseen
vorbei ins
Val Tuors und damit ebenfalls nach
Bergün. Von der Alp
Fontauna an abwärts ist das Val Sulsanna
meist schluchtartig
eng, von hohen und steilen
Wänden eingeschlossen und vom wilden Sulsannabach
durchrauscht.
Nur wo das
Val Viluoch einmündet, ist Raum für eine kleine Alp. Von da an abwärts stellt auch der
Wald sich ein, der an
den beidseitigen Gehängen zum Teil bis 2200 m und noch höher reicht. Der steinige, holperige Weg führt bald links,
bald rechts vom Bach entlang. Im untersten, wieder weiter gewordenen Thalabschnitt liegt der von prächtigen Bergwiesen und
dunkeln
Wäldern umgebene
Weiler Sulsanna.
Von da gelangt man ohne grösseres Gefälle mehr in kaum ½ Stunde an die Engadinerstrasse
hinaus und auf dieser nach
Scanfs. Von
Capella (1666 m) bis zur Alp
Fontauna (2198 m) sind es 9 km Entfernung
und 532 m Steigung, von da zum
Scalettapass noch weitere 2½ km Abstand und 413 m Steigung, zusammen also mit einigen unvermeidlichen
Umwegen und Gegensteigungen für den Fussgänger rund 12 km Entfernung und 1000 m Steigung, wozu bei normalrüstigem
Gang
etwa 4 Stunden Marschzeit erforderlich sind.