Suldenferner
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ein durch seine periodischen Vorstöße bemerkenswerter, 11 qkm großer Gletscher der Ortleralpen, benannt nach dem Suldenthal. Sein Firnbecken erstreckt sich vom Eisseepaß über Suldenspitz, Königspitz und Zebrù bis zum Ortler und ist von ungeheuern Fels- und Eiswänden umrahmt, die bei einer Höhe von 1000 bis 1200 m einen mittlern Neigungswinkel von 45 bis 54° aufweisen. Der älteste bekannte Vorstoß erfolgte um 1760; 1817–19 schob sich der S. über die Legerwand herab, hinterließ in 1890 m Höhe an den Gampenhöfen eine Stirnmoräne. Seit 1860 war er im Rückzug begriffen, rückt aber neuerdings wieder langsam vor; das Ende liegt gegenwärtig in 2230 m Höhe. Die Volumenverminderung gegenüber dem Maximalstande ist auf 50 Mill. cbm berechnet worden. –
Vgl. Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (1887).