Suite
(frz., spr. ßwit, «Folge», «Reihe»),
die einen Fürsten oder hohen inspizierenden Offizier begleitenden Militärpersonen. Generale, die dem Hauptquartier des Kaisers zur Dienstleistung zugeteilt sind, heißen in Deutschland [* 2] Generale à la suite Sr. Maj. des Kaisers. Über Stellung à la suite im übrigen s. À la suite.
In der Musik ist S., Partite oder Partie ein im 17. Jahrh. ausgebildetes mehrsätziges Tonstück, ursprünglich für Orchesterinstrumente, später auch für Klavier. Die S. ging aus der Volksmusik hervor und bildete eine Reihe von in gleicher oder verwandter Tonart gehaltener Lied- und Tanzweisen (Menuett, Gavotte, Bourré, Rigaudon, Gigue, Polonaise, Anglaise [Country-Dances, Hornpipes], Passepied, Sarabande, Courante, Allemande u. a.). Schon im 17. Jahrh. bemächtigte sich die höhere Kunstmusik der S. und gestaltete sie teilweise im gelehrten Sinne um, durch Anfügung von Ouverturen, Fugen, Variationen. Bis 1730 kam die S. besonders in der Klaviermusik zur Anwendung, ist hier durch die im 18. Jahrh. aus der Instrumentalsonate sich entwickelnde Klaviersonate verdrängt, behält aber in den klassischen Produkten von Couperin, Händel, Bach, Muffat u. a. bleibenden Wert. Neuerdings ist die S. mehrfach wieder in der Orchestermusik berücksichtigt worden, so von J. Raff, Franz Lachner, Tschaikowski, J. O. Grimm u. a.
Suiten
ist auch Bezeichnung für tolle Vergnügungen und lose
Streiche; daher Suitier (spr. -tĭeh), nächtlicher
Schwärmer,
Kneipbruder.