Suhl
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[* 1] Stadt im Kreis [* 2] Schleusingen des preuß. Reg.-Bez. Erfurt, [* 3] in der ehemaligen Grafschaft Henneberg, in 431 m Höhe, an der Südseite des Thüringer Waldes in einem romantischen Thale am Flüßchen Lauter, am Fuß des mit einem Bismarckturm gekrönten Dombergs (669 m) mit dem Ottilienstein, einem Porphyrfelsen mit schöner Aussicht, an der Linie Erfurt-Ritschenhausen der Preuß. Staatsbahnen, [* 4] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Meiningen) [* 5] und einer Reichsbanknebenstelle, hat (1895) 11 887 (5749 männl., 6138 weibl.) E., darunter 177 Katholiken und 130 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph [* 6] und zwei Solquellen, von denen die erste 1876 entdeckt wurde, mit Badeanstalt. [* 7]
Die wichtigsten Erwerbszweige sind Eisenindustrie und Gewehrfabrikation, die von jeher berühmt war. Schon im 15. Jahrh. war S. eine bedeutende Waffenwerkstatt, die namentlich der süddeutschen Ritterschaft ihre Rüstungen [* 8] und Schwerter [* 9] lieferte. Die erste Innung der Wehrfabrikanten, die sich in Schlosser, Sporer, Windenmacher und Büchsenschmiede teilte, wurde 1563 begründet. Die blühendste Zeit dieser Industrie war 1550-1634, während welcher S. nicht bloß Deutschland, [* 10] sondern auch andere Länder mit Waffen versorgte. Später entwickelten die dortigen Gewehrfabriken nur zeitweise, wie noch im Siebenjährigen Kriege und nach dem Deutsch-Französischen Kriege von 1870 und 1871 (Lieferung von Gewehren für die deutsche Armee), eine größere Thätigkeit. Seitdem hat die Fabrikation, ^[]folgende Seite
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besonders von Jagd- und Luxusgewehren, einen neuen Aufschwung genommen. Außerdem bestehen Porzellanfabriken, Eisengießereien, Maschinen- und Kurzwarenfabriken, Gerbereien und Holzwarenfabriken. –
Vgl. Werther, Sieben Bücher der Chronik der Stadt S.
(2 Bde., Suhl
1846‒47).