(spr. ssühsche), franz. Kirchenfürst und Staatsmann,
geb. 1081 zu St.-Omer, seit 1122
Abt zu St.-Denis, hatte unter
Ludwig VI. und
Ludwig VII. bedeutenden Einfluß auf das Staatswesen,
verbesserte die
Justiz, beförderte
Ackerbau,
Handel und
Gewerbe, begünstigte die
Städte, war während
Ludwigs VII. Kreuzzug
1147-49 Reichsregent, hob die Macht des
Königtums und starb Er schrieb unter anderm: »Vita
Ludovici VI.« (hrsg. von Molinier, Par. 1887) und
»De rebus in sua administratione gestis« (bei
Duchesne,
»Scriptores«, Bd.
5).
SeinLeben beschrieben
Combes (Par. 1853) und
Nettement (3. Aufl., das. 1868).
(spr. ßüschähr),Abt von St. Denis, franz. Staatsmann, von niedriger Herkunft, trat 1196 zuerst im Dienste
[* 2] der Abtei St. Denis, dann 1118 und 1121 als Gesandter König Ludwigs VI. beim Papst hervor. Er wurde 1122 Abt
und spielte bald eine wichtige und für die erstarkende franz. Monarchie nützliche Rolle
als Freund und erster Berater des Königs. Auch dessen Sohn Ludwig VII. vertraute dem bewährten Minister ganz und ließ ihn
als Reichsverweser zurück, als er 1147 ins Heilige Land zog. Kraftvoll wahrte S. die Rechte des Königs gegenüber der Willkür
der Feudalherren. Als Ludwig VII. nach vielen Verlusten ohne Erfolg heimkehrte (1149), rüstete S., ursprünglich kein Freund
des Kreuzzugs, zu einem zweiten, starb aber S. hat sich auch als Geschichtschreiber ausgezeichnet,
indem er eine «Vita Ludovici VI» (hg. von Molinier, Par.
1887) verfaßte. -
Vgl. Combes, L'abbé S. Histoire de son ministère et the son régime (Par. 1853);
Huguenin, S. et la
monarchie française au 12e siècle (ebd. 1857).