Suger
(spr. ßüschähr), Abt von St. Denis, franz. Staatsmann, von niedriger Herkunft, trat 1196 zuerst im Dienste [* 2] der Abtei St. Denis, dann 1118 und 1121 als Gesandter König Ludwigs VI. beim Papst hervor. Er wurde 1122 Abt und spielte bald eine wichtige und für die erstarkende franz. Monarchie nützliche Rolle als Freund und erster Berater des Königs. Auch dessen Sohn Ludwig VII. vertraute dem bewährten Minister ganz und ließ ihn als Reichsverweser zurück, als er 1147 ins Heilige Land zog. Kraftvoll wahrte S. die Rechte des Königs gegenüber der Willkür der Feudalherren. Als Ludwig VII. nach vielen Verlusten ohne Erfolg heimkehrte (1149), rüstete S., ursprünglich kein Freund des Kreuzzugs, zu einem zweiten, starb aber S. hat sich auch als Geschichtschreiber ausgezeichnet, indem er eine «Vita Ludovici VI» (hg. von Molinier, Par. 1887) verfaßte. -
Vgl. Combes, L'abbé S. Histoire de son ministère et the son régime (Par. 1853);
Huguenin, S. et la monarchie française au 12e siècle (ebd. 1857).