Sündflut
,
s. Sintflut.
Sündflut
6 Wörter, 48 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Sündflut,
s. Sintflut.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sündflut,
s. Sintflut. ^[= (lat. diluvium), vom altdeutschen sinfluot, d. h. allgemeine Überschwemmung, meist nach einer ...]
(lat. Diluvium), [* 3] die nach mosaischem Bericht (1. Mos. 6). zur Zeit Noahs von Gott zur Vernichtung der sündigen Menschen verhängte Überschwemmung der ganzen Erde, daher gewöhnlich Sündflut genannt. Die Benennung ist aber nicht von dem Wort Sünde, sondern von dem altdeutschen sinfluot (»große Flut«) abzuleiten, wie denn noch Luther stets Sindflut schrieb. Auffallend ist die große Verbreitung der freilich sehr weit voneinander abweichenden Sintflutmythen.
Die alten Bücher der Chinesen und der Inder bringen verschiedene Formen derselben; dem hebräischen Bericht (1. Mos. 6-9). nahe kommt eigentlich nur die assyrisch-babylonische Erzählung von Xisuthrus und dem an ihn ergangenen Befehl, eine Arche zu bauen, von deren Ausrüstung, der großen Wasserflut, dem Landen in Armenien, dem Aussenden eines Vogels etc. Ähnliche Sagen entstanden sogar in Nord- und Südamerika. [* 4] Die Indianer am Orinoko erzählten A. v. Humboldt, daß »zur Zeit des großen Wassers« ihre Vorfahren in Kanoes bis zu den höchsten Felsenspitzen gelangt seien. Der Entstehung solcher Sagen an verschiedenen Punkten der Erde liegt die Thatsache zu Grunde, daß fast überall auf hohen Bergen [* 5] fossile Muscheln [* 6] und Tierknochen gefunden werden, woraus indessen die Geologie [* 7] nur den Schluß zieht, daß große Landstrecken, die jetzt gehoben sind, einst vom Meer überflutet waren.
Vgl. Diestel, Die S. und die Flutsagen des Altertums (2. Aufl., Berl. 1876);