Südpol
,
s. Pol und Magnetismus. [* 2]
Südpol
9 Wörter, 66 Zeichen
Südpol,
s. Pol und Magnetismus. [* 2]
(griech.), s. v. w. Drehpunkt;
in der Geometrie jedes der beiden Enden der Drehungsachse einer Rotationsfläche;
daher sind Pole eines Kugelkreises die Endpunkte des auf der Kreisebene senkrechten Kugeldurchmessers. In diesem Sinn sind auf der Himmelskugel die Pole des Himmelsäquators oder die Weltpole die beiden bei der täglichen Drehung stillstehenden Schnittpunkte der Weltachse mit dem Himmelsgewölbe;
die Pole der Ekliptik der zwei Endpunkte des auf der Ekliptik senkrechten Durchmessers der Himmelskugel, 23½° von jenen entfernt;
Zenith und Nadir die Pole des Horizonts, Ost- und Westpunkt diejenigen des Meridians, Süd- und Nordpunkt die Pole des ersten Vertikalkreises.
Auf der Erde sind Nord- und Südpol die beiden Endpunkte der Erdachse. Über Pole und Polaren, bez. Polarebenen sind die Lehrbücher der neuern Geometrie zu vergleichen (s. Geometrie); über magnetische Pole s. Magnetismus; über elektrische Pole s. Galvanismus. [* 4]
Winzenz, poln. Dichter, geb. bei Lublin, studierte in Wilna, [* 5] nahm an dem Freiheitskrieg von 1830 teil, ging ins Ausland, ließ sich dann in Galizien nieder und erhielt 1848 die Professur der Geographie an der Krakauer Universität. Als dieselbe aufgehoben wurde, siedelte er nach Lemberg [* 6] über, wo er Vorträge über polnische Litteratur hielt, die 1866 in Druck erschienen. Die letzten Jahre verlebte er erblindet in Krakau [* 7] und starb daselbst Als Dichter machte sich Pol zuerst bekannt durch die »Lieder des Janusz« (1833),
patriotische Gedichte nach dem Vorbild Bérangers. Die größte Popularität erwarb er sich aber durch sein »Lied von unserm Land« (1843; deutsch von Curtzmann, 1870),
worin die verschiedenen polnischen Landschaften und die Charaktereigenschaften ihrer Bewohner besungen werden. Später folgten die formvollendeten »Bilder aus dem Leben und von der Reise« (1847),
vielleicht das Beste, was Pol geschrieben. Unter seinen zahlreichen poetischen Erzählungen verdient »Mohort« (1855) als die vorzüglichste Hervorhebung; sein letztes Werk war »Der Starost von Kisla« (Pos. 1873), ein ¶
Jagdgedicht, worin mit großer Kunst die Geschicke eines Jagdhundes mit denen seines Herrn verwebt sind. Alle Dichtungen Pols bekunden wahres poetisches Talent mit schwermütigem Grundton; seine Diktion ist im ganzen schön, wenn auch zuweilen geziert; seine Leichtigkeit im Dichten artet aber manchmal in ordnungslose Improvisation aus. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 8 Bänden (Lemb. 1876).
Vgl. Siemienski, W. Pol und seine poetischen Schöpfungen (Krak. 1873).