Sucre
(spr. ssuhkre), 1) Stadt in Bolivia, [* 3] s. Chuquisaca. - 2) (Puerto de S.) Einfuhrhafen der Stadt Cariaco (s. d.) in Venezuela. [* 4]
Sucre
420 Wörter, 2'874 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Sucre
(spr. ssuhkre), 1) Stadt in Bolivia, [* 3] s. Chuquisaca. - 2) (Puerto de S.) Einfuhrhafen der Stadt Cariaco (s. d.) in Venezuela. [* 4]
Sucre
(spr. ssuhkre), Antonio José de, Präsident von Bolivia, geb. 1793 zu Cumana in Venezuela, trat 1810 in die südamerikanische patriotische Armee, diente 1814-17 im Generalstab und dann unter Bolivar gegen Neugranada, brachte den Spaniern mehrere Niederlagen bei und entschied als Oberbefehlshaber der republikanischen Truppen durch den Sieg bei Ayacucho die Befreiung Südamerikas vom spanischen Joch. Er erhielt hierfür durch den Kongreß von Bolivia den Titel Großmarschall von Ayacucho und ward 1825 von der Republik Bolivia zum lebenslänglichen Präsidenten erwählt, legte aber infolge der innern Unruhen diese Würde nieder und ward im Juni 1830 bei Pasto unweit Cartagena, wo er für Bolivar zu wirken suchte, meuchlings erschossen.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Sucre
(Le) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
1130-736 m. Linksseitiger Zufluss der Areuse; entspringt am Crêt de l'Oura, durchfliesst die Combe
von Trémalmont, bricht mit der kleinen Cluse des Cambuttes durch die Kette des Malmont und wendet sich durch ein schönes Waldthälchen,
wo ihm die von Les Sagnettes herabkommenden Wasser und die Chauderette zugehen, gegen das Dorf Couvet, in
dem er mündet. 5,5 km lang. War früher ein ziemlich gefährliches Wildwasser, unter dessen Ausbrüchen das auf seinem Schuttkegel
stehende Dorf Couvet öfters zu leiden hatte. Das tiefe Sucrethal
wird n. Couvet von einem 1858 erbauten,
schönen 6 bogigen Viadukt der Bahnlinie Neuenburg-Pontarlier überschritten. Nahe dabei mächtige Kiesgruben mit prachtvoller
Deltaschichtung, Rest eines vom Bach in den ehemaligen See des Val de Travers hinausgebauten Deltas.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sucre,
seit 1885 die Geldeinheit Ecuadors.
Sucre,
ehemals Charcas oder Ciudad de La Plata sowie Chuquisaca genannt, eine der drei Hauptstädte
der südamerik. Republik Bolivia, links oberhalb des Cachimayo, 2740 m ü.d.M., sehr schön in einer mit Hügeln umgebenen
geschützten Hochebene gelegen, auf welcher es fast von März bis September regnet, ist Sitz des Erzbischofs und des obersten
Gerichtshofs und zählt etwa 20000 E., meist das Quechua sprechende Indianer. Die Stadt hat gut gebaute,
von Gärten umgebene Häuser, eine Kathedrale und zahlreiche schöne Kirchen, Präsidentenpalast, St. Xaviers-Universität,
St. Christophs-Seminar, Theater,
[* 6] Bergakademie, Hospital u.s.w. Schöne Villen liegen in der Umgebung. – S. wurde 1536 von
Pedro Anzures, einem Kapitän Pizarros, an der Stelle einer alten Stadt der Inka
[* 7] gegründet und später
La Plata genannt, nach den benachbarten reichen Silberminen von Porco, nach dem Siege des Generals Sucre
bei Ayacucho (s. d.)
aber S. genannt. Zu S. erfolgte die Unabhängigkeitserklärung.