Bei der Rückkehr
Napoleons I. von
Elba ließ er sich jedoch von demselben das
Kommando der Alpenarmee
übertragen, drang 14. JuniSavoyen
ein, ward aber von den Österreichern zurückgeworfen. Bei
Ludwigs XVIII. Rückkehr verlor er die Pairswürde,
erhielt dieselbe aber 1819 zurück. Er starb in
Marseille.
[* 10] In
Lyon ist ihm ein Denkmal errichtet. Seine
»Mémoires
sur les campagnes en
Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814« (2. Aufl., Par. 1834, 2 Bde.)
veröffentlichte sein Stabschef
Saint-Cyr-Nuguas. -
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
1591 m. Einer der Hauptgipfel des Waadtländer Jura; bildet einen regelmässigen Rücken zwischen den
Thälern der Orbe, der Jougnenaz und der Baulmine. Trägt am S.-Hang den Sennberg Suchet mit nahe unter dem Gipfelpunkt
stehender grosser Alphütte (und Zisterne). Suchet und Aiguille deBaulmes bilden die beiden Schenkel eines bis zum Dogger
hinunter geöffneten jurassischen Gewölbes. An Rosen reiches Gebiet, an dessen sonnigen Gehängen sich 17 verschiedene Arten
und 11 Bastarde finden (vergl. G. Gaillard: Contribution à l'étude desRosesduJura im Bull. Herb.Boissier.
VI, 1898). Der Suchet wird im Sommer sehr stark besucht und von den Bewohnern der benachbarten Ortschaften namentlich zum
Schauspiel des
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Sonnenaufganges bestiegen. Angenehme Bergtour: von Sainte Croix über den Aiguillon in 2¼ Stunden, von Ballaigues über La
Bessonne und La Poyette in 2¾ Stunden, von Baulmes über Praz Minzin und den prachtvollen erratischen Block von La Côtelette
in 2 Stunden und endlich von Lignerolle aus in 1 Stunde. Trigonometrisches Signal erster Ordnung. Der einer
Schildwache gleich gegen das Mittelland vorgeschobene Suchet bietet unter allen Gipfeln des Waadtländer Jura vielleicht die
schönste Aussicht: Mittelland, Alpen vom Säntis bis Mont Blanc und bis Genf,
Genfer-, Neuenburger- und Bielersee etc. Der Berg und seine
Umgebungen spielen eine grosse Rolle in den Erzählungen Les Prouesses de la Bande duJura und Dans les présetsous lesbois der Frau von Gasparin.
(spr. ßüscheh), Louis Gabriel, Herzog von Albufera, franz. Marschall, geb. zu Lyon, trat 1792 in die
franz. Armee, wurde 1797 Brigadegeneral und darauf Stabschef bei Brune. In gleicher Stellung diente S. unter
Joubert, Moreau, Championnet und Masséna. Im Juni 1800 wurde er Kommandant von Genua
[* 13] und erhielt im Dezember den Befehl über
das Centrum der Armee in Italien; 1803 und 1804 befehligte er eine Division im Lager von Boulogne, nahm 1805 am Feldzug gegen
Österreich
[* 14] teil und kämpfte 1806 und 1807 gegen Preußen
[* 15] und Rußland.
Nach dem Frieden von Tilsit erhielt E. den Befehl über das in Schlesien liegende 5. Korps und führte es nach Spanien, woselbst
er 1808 die Belagerung von Saragossa
[* 16] auf dem rechten Ebroufer deckte. Darauf erhielt er den Befehl über das 3. Korps und nahm Tarragona,
darauf Montreal
[* 17] und Figueras. Napoleon, der ihn bereits 1808 in den Grafenstand erhoben hatte, ernannte
ihn infolgedessen zum Marschall von Frankreich; 1812 eroberte S. Valencia und erhielt darauf den Titel eines Herzogs von Albufera. 1813 übernahm
S. den Oberbefehl über die franz. Truppen in Aragonien, Catalonien und Valencia, mußte aber nach der Schlacht
von Vittoria sich nach Catalonien zurückziehen, wo er sich bis 1814 hielt.
Nach der Abdankung Napoleons unterwarf sich S. Ludwig XVIII., erhielt von diesem das Oberkommando über die Südarmee und
die Pairswürde und wurde im November Gouverneur der 5. Militärdivision in Straßburg.
[* 18] Bei der Rückkehr
Napoleons ging
S. zu ihm über, wurde Befehlshaber der Alpenarmee, drang in Savoyen ein und schlug die Piemontesen, mußte
aber vor den Österreichern nach Lyon zurückweichen. Nach der zweiten Restauration blieb S. ohne Anstellung, doch erhielt
er 1819 die Pairswürde wieder. S. starb zu Marseille. Seine «Mémoires
sur les campaignes en Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814» (2. Aufl., 2 Bde.,
mit Atlas,
[* 19] Par. 1834) gab sein Stabschef Saint-Cyr-Nugues heraus. In Lyon wurde ihm 1858 ein Bronzestandbild (von Dumont) errichtet.
-
Vgl. Barault-Roullon, Le
[* 20] maréchal S. (Par. 1854).