in der griech.
Mythologie älteste Tochter des
Okeanos und der
Tethys, eilte zuerst von allen
Göttern mit ihren
KindernZelos
(Eifer),
Nike
[* 2]
(Sieg), Kratos
(Kraft)
[* 3] und Bia
(Gewalt), die sie von
Pallas, dem Sohn des
Titanen Krios,
geboren, dem
Zeus
[* 4] gegen die
Titanen zu
Hilfe. Dafür behielt er ihre
Kinder bei sich im
Olymp, sie selbst
erhob er zur Eidesgöttin der Unsterblichen. Sie wohnt als
Nymphe des mächtigen
Flusses S., der als ein
Arm des
Okeanos unter
die
Erde fließt und (nach späterer
Vorstellung) die
Unterwelt neunmal durchströmt, im äußersten
Westen in einem von hohen
Felsen überschatteten und von silbernen
Säulen
[* 5] getragenen
Haus. Ist ein Streit unter den
Göttern nur durch
Eidschwur zu lösen, so holt
Iris von ihrem heiligen
Wasser in goldener
Kanne,
[* 6] und wehe demjenigen, der bei diesem
Wasser falsch
schwört. Den
Fluß S. hat man später in dem jetzt Mavronéri genannten arkadischen Gewässer wiedergefunden.
nach der mythischen Vorstellung der Griechen ein Fluß oder See in der Unterwelt, der nach
spätern Schilderungen diese mit trübem, schlammigem Wasser in neunfacher Windung umgiebt. Bei seinem Wasser schwören die
Götter die unverbrüchlichsten Eide. Personifiziert erscheint die S. als eine fruchtbare Göttin, die fern von den himmlischen
Göttern unter hohen Felsen wohnt. Sie galt für eine Tochter des Okeanos und der Tethys und gebar dem Giganten
Pallas den Zelos (Eifer), die Nike (Sieg), Kratos (Macht) und Bia (Gewalt) und führt diese ihre Kinder dem Zeus zur Hilfe in
seinem Kampfe gegen die Titanen zu. Nach einer Tradition soll die S. vom Zeus die Persephone
[* 8] geboren haben. S. hieß auch
ein jetzt Mavroneri (Schwarzwasser) genannter Gießbach im nördl. Arkadien, in der Nähe der alten Ortschaft Nonakris, der
vom Aroaniagebirge (jetzt Chelmos) über eine hohe senkrechte Felswand, an deren Fuße eine Menge zackiger Felsblöcke in
wildem Durcheinander liegen, herabstürzt. Sein eiskaltes Wasser galt im Altertum als furchtbares Gift.