Stylorynchus
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Stylorynchus,
[* 3] (Gregarinae), Gruppe der Protozoen (s. d.), bestehen aus einer einfachen Zelle, [* 5] schmarotzen im Darm [* 6] und in andern innern Organen von niedern Tieren (Krebsen, Insekten [* 7] etc.) und wurden früher für Eingeweidewürmer gehalten. Gewöhnlich sind sie langgestreckt; häufig setzt sich von der Hauptmasse des Leibes, welche den Zellkern enthält, durch eine ¶
quere Scheidewand das vordere Ende gleichsam wie ein Kopf ab und ist auch wohl mit Widerhaken zum Anheften versehen [* 3] (Fig. a). Sie werden bis zu 1 cm lang, sind aber meist sehr viel kleiner. Die Ortsbewegung [* 9] ist auf ein langsames Fortgleiten beschränkt, die Ernährung erfolgt, weil Mund sowie Darm und After fehlen, durch endosmotische Aufnahme gelöster Stoffe mittels der äußern Körperhülle. In der Jugend leben sie einzeln, später umgeben sich je zwei Gregarinen mit einer gemeinsamen Cyste und zerfallen in einen Haufen kleiner Bläschen, welche zu spindelförmigen, kleinen Körpern werden und durch Platzen der Cyste in Freiheit gelangen [* 3] (Fig. b-f).
Jedes dieser Körperchen (Pseudonavizellen) erzeugt aus seinem Inhalt ein amöbenartig bewegliches Gebilde, Gregarinen, aus welchem zwei fadenförmige junge Gregarinen hervorgehen, in denen sich erst später ein Kern bildet. Hierher gehören wohl auch die Psorospermien aus Leber, Darm, Drüsen und Nieren der Kaninchen, [* 10] des Hundes und der Menschen, aus den Kiemen der Fische [* 11] und den Muskeln [* 12] mancher Säugetiere sowie die sogen. Mischerschen Schläuche. Die kugel- oder eiförmigen Psorospermien, welche man als eingekapselte oder nackte Gregarinen auffaßt, treten oft massenhaft auf, zerstören das Organ, in welchem sie sich angesiedelt haben (besonders das Epithel des Darms und der Gallenwege und die Lieberkühnschen Drüsen), und führen oft den Tod herbei.
Die Mischerschen oder Raineyschen Schläuche sind bisweilen von der Größe einer Bohne, länglichrund, schlauchförmig, meist an einem Ende etwas zugespitzt und finden sich in allen willkürlichen Muskeln und im Herzen. Schafe [* 13] scheinen durch sie bisweilen zu Grunde zu gehen, doch kommen sie in großer Zahl auch bei ganz gesunden Schweinen, Schafen und Pferden vor. Psorospermien, resp. Gregarinen wollte man auch an Menschenhaaren beobachtet haben, jedoch haben sich diese Angaben nicht bestätigt.
[* 3] ^[Abb.: Gregarinen. a Mit Widerhaken, b zwei Individuen in Konjugation, c dieselben in der Einkapselung begriffen, d eingekapselt, e im Zustand der Pseudonavizellenbildung, f Kapsel mit reifen Pseudonavizellen.]