Studemund
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Wilhelm, namhafter Philolog, geb. zu Stettin, [* 3] studierte 1860-63 in Berlin [* 4] und Halle, [* 5] hielt sich 1864-66 zu wissenschaftlichen Zwecken in Italien [* 6] auf und fertigte besonders eine Abschrift des berühmten Mailänder Palimpsestes des Plautus, privatisierte dann in Halle, verglich 1867 bis 1868 in Verona [* 7] auf Anregung der Berliner [* 8] Akademie das Palimpsest des Gajus, wurde 1868 außerordentlicher und 1869 ordentlicher Professor der Philologie in Würzburg, [* 9] 1870 in Greifswald [* 10] und 1872 in Straßburg, [* 11] wo er auch die Leitung des philologischen Seminars übernahm.
Seit 1885 als ordentlicher Professor und Mitdirektor des philologischen Seminars an der Universität Breslau [* 12] wirkend und 1889 zum Geheimen Regierungsrat ernannt, starb er daselbst S. ist hochverdient um die lateinische Paläographie und die Kritik des Plautus sowie um die griechischen Musiker und Metriker. Er veröffentlichte: »De canticis Plautinis« (Inauguraldissertation, Berl. 1864),
»Studien auf dem Gebiet des archaischen Lateins« (Bd. 1, das. 1873),
»Analecta Liviana« (mit Th. Mommsen, Leipz. 1873),
»Gaji institutionum codicis Veronensis apographum« (das. 1874),
eine Handausgabe des Gajus (mit P. Krüger; 2. Aufl., Berl. 1884),
»Anecdota varia graeca musica, metrica, grammatica« (das. 1886) und zahlreiche Abhandlungen, besonders zu Plautus, von dessen »Vidularia« er auch eine Ausgabe besorgte (Greifsw. 1870, 2. Aufl. 1883).