Strim
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 3000-1339 m. Linkes Seitenthälchen des Vorderrheins, von N.-S.-Richtung und zwischen Ruèras und Sedrun, 0,8 km sw. Sedrun ausmündend. Das Strimthal entspringt am Strimgletscher unter dem gewaltigen Oberalpstock (Piz Tgietschen; 3330 m) und erhält noch 2 andere Quellen von einem zweiten östl. Gletscher der S.-Seite dieses Gipfels, sowie vom Eisfeld des Piz Ault (3033 m). Die Länge beträgt vom Vereinigungspunkt dieser Bäche an 5,6 km, das Thalgefälle etwas über 13%. Das Thälchen ist ziemlich schmal und seine Sohle vielfach mit Gesteinstrümmern bedeckt.
Auf der O.-Seite steigt vom der Grat des Culm de Vi (2438 m) auf, der sich nach N. über die wilden und felsigen Gratzacken 2654 bis 2839 m zum Piz Giendusas (2982 m) und Piz Ault fortsetzt, im W. dehnen sich die sanftern Halden des Stavel Bien Viver (Berg des guten Lebens) und die Felsreviere des Chichlè (2548 m) und ragt der Krüzlistock (2719 m), ein guter Aussichtspunkt. Im Hintergrund führt der Krüzlipass (2350 m) von Sedrun ins Maderanerthal hinüber (Sedrun-Amstäg 8 Stunden).
Auf einem felsigen Vorsprung, um welchen sich der Strimbach biegt, sowie weiter oben liegen Alphütten (Bauns 1931 m); weiter vorn dehnt sich die Alp Chichlè (2122 m) über einem Felsenwall gegen Val Milar im W. aus. Gegen den Krüzlipass hin bedeutende Gletscherschliffe an der Felswand. An der Landstrasse 0,7 km über der Einmündung des Strim liegen die Dorfgruppen Camischolas und Zarcuns (1424 und 1420 m), deren Umgebung als die schönste und fruchtbarste im Tavetsch gelten darf. Gesteine des Val Strim sind vom Vordergrund an: Serizitphyllit und -gneis, Gneis, untergeordnet Hornblendeschiefer;
in der Mitte und im Hintergrund wechseln Gneis (mit Hornblendeschiefer) und Granitgneis mehrmals miteinander ab.
Das Thälchen ist reich an Mineralien, z. B. an Bergkristallen, Adular, Sphen etc.