Strelitzen
(russ. Strjelcy, d. h. Schützen), Name der russ. Leibwache, welche von dem Zaren Iwan IV. dem Schrecklichen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. ¶
mehr
errichtet wurde und zugleich die stehende Infanterie des Reichs ausmachte, so daß sie zuweilen 40-50000 Mann stark war. In
Moskau
[* 3] bewohnten die S. einen eigenen Stadtteil, jenseit der Moskwa, welcher Strjelskaja Slododa, d. h.
Strelitzen
vorstadt, hieß. Die S. erhielten das Recht des freien Handels, wodurch die Regierung an den Kosten für
den Unterhalt ersparte; dadurch litt aber die Kriegstüchtigkeit und Mannszucht. Nach Nikons Reform schlossen sich die S. dem
Raskol an. Von der Großfürstin Sophia aufgereizt, empörten sie sich auch gegen Peter d. Gr. Dieser löste sie 1698 auf,
ließ Tausende in Moskau hinrichten, während er die übrigen nach Astrachan verbannte.