Strebepfeiler
,
s. Strebebogen und Pfeiler.
Strebepfeiler
192 Wörter, 1'363 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Bauwesen — Baukonstruktionen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Strebepfeiler,
s. Strebebogen und Pfeiler.
Im Illustrierte Kunstgeschichte
Strebepfeiler:
Die als Widerlager der Gewölbe dienenden Mauerverstärkungen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Strebepfeiler
(Contreforts), Pfeiler zur Verstärkung [* 3] von Mauern, die dem Seitenschub einer Erdmasse, eines Gewölbes oder anderer Seitenkräfte zu widerstehen haben, oder die wegen zu großer Höhe einer besondern Versteifung bedürfen. Sie finden sich daher häufig an Futter- und Ufermauern, und an den Widerlagsmauern der Gewölbe, [* 4] in der Regel an der dem Angriffspunkte des Schubes entgegengesetzten Seite. Ihre Stärke [* 5] und Entfernung richtet sich nach der Größe dieser Schubkraft oder der Stabilität der Mauer. Im got. Kirchenbaustil, wo der seitliche Schub der Gewölbe in großer Höhe abzufangen ist, spielen sie eine große Rolle und sind ein wesentlicher Bestandteil des Äußern dieser Bauwerke, indem die Last von den Umfassungsmauern mehr und mehr ausschließlich auf die S. übertragen wird, so daß die Zwischenmauern fast ganz von Fenstern durchbrochen werden können. Da ein S. in seinem obern Teile nicht leicht dem dort wirkenden Gewölbeschube widerstehen könnte, wird auf die angegriffene Stelle ein Türmchen (Fiale, [* 6] s. d.) zur Belastung gesetzt, und der Druck oft außerdem noch durch einen Strebebogen auch
auf einen zweiten, ebenso gebildeten S. übertragen. (Als Beispiel s. Tafel: Deutsche Kunst [* 7] II, [* 8] Fig. 10.)
in der got. Baukunst [* 10] an Kirchen ein von dem obern Teil der Mauer des Mittelschiffs zur Sicherung derselben über das Dach [* 11] des Seitenschiffs bis zum äußern Strebepfeiler hinübergeschlagener Bogen [* 12] (s. Tafel »Dom zu [* 13] Köln [* 14] II«, [* 1] Fig. 4 u. 8).
Die Strebepfeiler sind viereckig aus den Mauern hervortretende Stützen, welche ein Gegengewicht gegen den Gewölbeschub des Innern bilden sollen, meist durch Absätze gegliedert und von Fialen [* 15] gekrönt sind. Vgl. Baustil, S. 527.