Titel
Straußvögel
[* 3] (Ratite s. Ineptae, s.
Tafel: Straußvögel
(I und II), Laufvögel oder Kurzflügler
[* 4] (Brevipennes), Ordnung der
Vögel,
[* 5] ausgezeichnet durch rudimentäre, weichfederige Flügel,
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die ein Fliegen [* 7] nicht gestatten, ein im Gegensatz zu allen übrigen Vögeln flaches, kielloses Brustbein, hohe, starke Beine, gleichmäßig über den Körper verteiltes Gefieder und meist beträchtliche Größe. Der Schnabel ist verschieden gestaltet, der Hals meist von ansehnlicher Länge. Die S. bewohnen und bewohnten die ausgedehnten Flachlande Afrikas, Südamerikas und Australiens sowie Madagaskar [* 8] und die austral. Inselwelt von Ceram bis Neuseeland. Man teilt sie in fünf Familien: I. Apterygidae, Kiwis (s. Apteryx); die häufigste Art ist Apteryx australis Shaw (s. Taf. II, [* 6] Fig. 4). II. Atruthionidae, afrik. Strauß [* 9] (s. Strauß), mit dem bekannten zweizehigen Strauß (Struthio camelus L., s. Taf. I, [* 6] Fig. 1-2). III. Rheïdae, amerik. Strauß oder Nandu (s. d.) mit drei Arten, von denen Rhea [* 10] americana Lath. (s. Taf. II, [* 6] Fig. 1) am längsten bekannt ist. IV. Dinornithidae, Riesenstrauße oder Moas (s. Dinoris), in histor. Zeit ausgestorbene Bewohner Neuseelands und Madagaskars; eine der gewaltigsten Arten ist Dinornis elephantopus Owen. V. Casuaridae, Kasuare (s. d.), mit dem Helmkasuar (Casuaris galeatus Vieill., [* 6] Fig. 3) und dem Emu (s. d., Dromaeus Novae Hollandiae Vieill., [* 6] Fig. 2). Ob die Ordnung der S. eine natürliche ist, erscheint sehr fraglich; die gemeinsamen Charaktere der Formen sind eine Folge des Verlustes des Flugvermögens und beruhen höchstwahrscheinlich auf Analogien, aber nicht auf Homologien, d. h. sie sind nicht der Ausdruck naher Verwandtschaft, sondern die Folge gleicher äußerer Lebensbedingungen.