Straubing
,
[* 2] unmittelbare und Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk
Niederbayern, an der
Donau,
Knotenpunkt der
Linien
Neufahrn-S. und
Passau-Würzburg der
Bayrischen Staatsbahn, 318 m ü. M., hat 7
Kirchen, ein
Schloß, einen schönen Marktplatz
mit Dreifaltigkeitssäule, eine
Studienanstalt, eine
Realschule, ein Schullehrer- und ein bischöfliches
Knabenseminar, ein Waisenhaus, eine Taubstummen- und eine Idiotenanstalt, 4 Klöster, mehrere
Hospitäler etc., ein
Landgericht,
eine
Filiale der königlichen
Bank in
Nürnberg,
[* 3] eine Bankagentur der
Bayrischen
Notenbank, bedeutende
Ziegel-,
Kalk- und Zementfabrikation,
Gerberei, Bierbrauerei,
[* 4]
Getreidehandel und (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 11) 12,804 meist kath.
Einwohner. Zum Landgerichtsbezirk S. gehören die 7
Amtsgerichte zu
Bogen,
[* 5]
Kötzting,
Landau
[* 6] a. I.,
Mallersdorf,
Mitterfels,
Neukirchen bei Heiligblut und S. - Die Stadt, an deren
Stelle schon in der Römerzeit eine Ansiedelung, Sorbiodurum,
bestand, soll um 1208 von
Ludwig von
Bayern
[* 7] gegründet worden sein. Bei der
Teilung
Niederbayerns (1353) wurde eine
Linie
Bayern-S. von
Wilhelm und
Albrecht begründet, die 1425 mit
Johann I. ausstarb, worauf wegen
S. ein Streit (Straubinger
Erbfall)
entstand. Durch König
Siegmund wurde 1429 S. dem
Herzog Ernst von
Bayern-München verliehen. 1435 wurde hier
Agnes
Bernauer (s. d.)
von der Donaubrücke in den
Strom gestürzt.
Vgl. Wimmer, Sammelblätter zur Geschichte der Stadt S. (Straub. 1882-86, 4 Hefte).