Straßen
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Melchior Anton zur, Bildhauer, geb. zu Münster [* 2] in Westfalen, [* 3] lernte seit 1850 bei dem Bildhauer Imhof in Köln, [* 4] kam 1854 in Rauchs Atelier nach Berlin, [* 5] wo er bis zum Tode desselben (1857) blieb. Es entstanden unterdessen eine heil. Elisabeth für das kath. Spital und der Große Kurfürst als Knabe für Friedrich Wilhelm IV. 1857 begab er sich nach Rom, [* 6] von wo er Die röm. Hirtin zur Berliner [* 7] Ausstellung schickte. Für den Freiherrn von Oppenheim in Köln schuf er die Marmorgruppe einer Caritas, kehrte dann 1863 zurück und bezog das ehemalige Atelier Rauchs.
Königgrätz (Schlacht b

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Königgrätz.Bis 1870 vollendete er die Gruppe des Kaisers und des Kronprinzen auf dem Schlachtfeld von Königgrätz, [* 8] 28 große Porträtmedaillons in Bronze [* 9] für das Berliner Rathaus und anderes in Terracotta. 1870-75 wirkte er als Professor an der Kunstschule in Nürnberg [* 10] und dann an der Akademie in Leipzig, [* 11] wo er auch die Leitung des Kunstgewerbemuseums übernahm. Er fertigte hier eine Giebelgruppe für das Bahnhofsgebäude in Gera, [* 12] für Leipzig das Frontispiz des Hauptpostgebäudes, anderes für die neue Börse, für das Museum die Statuen von Rembrandt und Rubens, für die Universitätsbibliothek die Standbilder Friedrichs des Streitbaren, Moritz' von Sachsen, [* 13] Goethes und Lessings. Für das neue Museum in Linz [* 14] in Oberösterreich schuf er 1886 einen 110 in langen Fries und zehn Freistatuen. S. starb in Leipzig.