Straschiripka
,
Johann von, Maler, s. Canon.
Straschiripka
16 Wörter, 114 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Straschiripka,
Johann von, Maler, s. Canon.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Straschiripka,
Johann (eigentlich Johann von Straschiripka), Maler, geb. zu Wien, [* 4] ward von Jugend auf zum Soldaten erzogen, widmete sich aber daneben der Malerei unter Waldmüller und dem Einfluß Rahls. Von 1848 bis 1855 diente er als Kürassierleutnant, wandte sich aber nach dem Tod seines Vaters ganz der Malerei zu, in welcher er trotz der größten Schwierigkeiten die raschesten Fortschritte machte. Durch sein 1858 ausgestelltes großes Bild: das Fischermädchen wurde sein Name zuerst bekannt.
Der Verkauf seiner Bilder gewährte ihm die Mittel, Studienreisen nach Italien, [* 5] Frankreich, England und dem Orient auszuführen. 1860-1869 lebte er in Karlsruhe [* 6] und siedelte dann nach Stuttgart [* 7] und von da nach Wien über, wo er starb. Von seinen historischen und Genrebildern und seinen dekorativen Malereien sind die bedeutendsten: Cromwell vor der Leiche Karls I., Decken- und Wandgemälde für den großherzoglichen Wartesaal in Karlsruhe, afrikanische Löwenjagd, Flamingojagd, Waffenhändler, Erdenglück, der moderne Diogenes, Fischmarkt, Bajadere, Loge des Johannes (Belvedere in Wien), Decken- und Wandbilder für Graf Wilczek, Gutmann etc. Der Schwerpunkt [* 8] seiner künstlerischen Thätigkeit lag jedoch in der Porträtmalerei. Eingehende Studien nach Rubens, van Dyck und Tizian hatten ihn mit dem Stil dieser Meister so vertraut gemacht, daß er bald in der Manier des einen, bald in der des andern arbeitete, wozu ihn seine große Herrschaft über die Farbe befähigte. Den Mangel an Originalität suchte er durch Vornehmheit der Auffassung zu ersetzen, weshalb er der begünstigte Bildnismaler der Aristokratie war.