Strasburger
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Eduard, Botaniker, geb. zu Warschau, [* 2] studierte seit 1864 in Bonn [* 3] und Jena [* 4] Naturwissenschaft, besonders Botanik, und habilitierte sich, nachdem er 1867 promoviert hatte, 1868 in Warschau als Privatdozent an der Hochschule, folgte aber schon 1869 einem Ruf als außerordentlicher Professor und Direktor des botanischen Gartens nach Jena und wurde 1871 zum ordentlichen Professor ernannt. Er bereiste wiederholt Italien [* 5] und 1873 mit Häckel den Orient, besonders Ägypten [* 6] und das Rote Meer. 1881 folgte er einem Ruf an die Universität Bonn. S. arbeitet vorzugsweise auf histologisch-entwickelungsgeschichtlichem Feld und speziell über die pflanzlichen Befruchtungsvorgänge und die Entwickelung der Befruchtungsorgane. Von seinen ältern Arbeiten sind hier zu nennen: »Die Befruchtung [* 7] bei den Koniferen« [* 8] (Jena 1869);
»Die Bestäubung der Gymnospermen« (das. 1872) und »Die Koniferen und die Gnetaceen« (das. 1872).
Durch seine Untersuchungen über die Pflanzenzelle, besonders in den Schriften: »Über Zellbildung und Zellteilung« (Jena 1875; 3. Aufl., das. 1880) und »Studien über Protoplasma« (das. 1876) u. a., wirkte S. wesentlich umgestaltend auf die Fortentwickelung der modernen Botanik ein. Von seinen fernern Arbeiten sind noch hervorzuheben: »Über Befruchtung und Zellteilung« (Jena 1878);
»Die Angiospermen und die Gymnospermen« (das. 1879);
»Die Wirkung des Lichts und der Wärme [* 9] auf die Bewegung der Schwärmsporen« (das. 1878);
»Über den Bau und das Wachstum der Zellhäute« (das. 1882);
»Das botanische Praktikum« (2. Aufl., das. 1887);
»Das kleine botanische Praktikum« (das. 1884);
»Histologische Beiträge« (das. 1888 ff.).