Strange
(spr. strehndsch), Robert, engl. Zeichner und Kupferstecher, geb. auf Pomona, einer Orkadischen Insel, kam zu dem ältern Cooper nach Edinburgh, von wo er sich nach Paris [* 2] begab, um unter dem Landschaftsmaler Ph. le Bas seine Studien fortzusetzen. 1751 ging er nach London [* 3] zurück und fand an dem Grafen Bute einen Gönner. 1760 reiste er nach Italien, [* 4] wo er eine bedeutende Anzahl von Zeichnungen in klassisch-einfacher Behandlung nach berühmten Meistern ausführte, die er nachmals in London in Kupfer [* 5] stach.
Aber erst als er der weichlichen, effekthaschenden Stimmung der Zeit sich anbequemt hatte, fanden seine Stiche Beifall. Er wurde 1787 zum Ritter geschlagen und starb Meisterhaft hat er besonders nach Tizian gestochen, wie er denn überhaupt in Stichen nach Gemälden von leuchtendem, saftigem Kolorit Meister war. Zu seinen berühmtesten Blättern gehört die ruhende Venus nach Tizian (1768), die Danaë nach demselben und die heil. Cäcilia nach Raffael. –
Vgl. Memoirs of Sir R. S., von Dennistoun (2 Bde., Lond. 1855);
Le [* 6] Blanc, Catalogue de l’œuvre de Rob. S. (Par. 1848).