Stragelkaffee
,
s. Astragalus. [* 2]
Stragelkaffee
6 Wörter, 60 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stragelkaffee,
s. Astragalus. [* 2]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Stragelkaffee,
s. Astragalus. ^[= # L., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit ...]
[* 2] (griech.), eigentlich ein Knöchel aus der Ferse von Tieren, dergleichen man sich im Altertum anstatt der Würfel zu Spielen bediente, wie aus vielen antiken Kunstwerken (»Knöchelspielerin«) zu ersehen ist; daher auch Astragalomantie, Wahrsagung aus Würfeln. - In der Baukunst [* 4] ist Astragalus ein kleines, halbrund profiliertes, glattes [* 2] (Fig. 1) oder als Perlschnur [* 2] (Fig. 2) ausgebildetes Glied [* 5] (auch Reif oder Ring genannt), das als Saum und Anhang größerer Glieder [* 6] und als Abgrenzung einzelner horizontal übereinander liegender Bauglieder dient. Der Astragalus tritt, als Perlenkette, namentlich an den Halsringen der ionischen Säule auf, wo er als Heftschnur des darüber befindlichen doppelten Blattkranzes (Echinus) [* 7] erscheint;
Fig. 2. Astragalus.] ¶
nächstdem bei dem ionischen und korinthischen Gebälk, überhaupt bei geradlinig fortlaufenden Gesimsen der Renaissance. - In der Anatomie ist Astragalus Name des Sprungbeins (talus), s. Bein und Fuß.
L. (Tragant), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Sträucher, Halbsträucher oder Kräuter mit unpaarig oder paarig gefiederten Blättern, deren Blattstiele bei manchen Arten nach dem Abfallen der Fiederblättchen stehen bleiben und zu derben, holzigen und sehr spitzen Stacheln auswachsen, welche die Äste dicht besetzen und erst sehr allmählich absterben. Die Blüten stehen in Trauben, Ähren oder Köpfchen, selten in Dolden oder zu 1-2 achselständig oder entspringen aus dem Stengel. [* 9]
Die Hülse [* 10] ist sitzend oder gestielt, von sehr verschiedener Form. Die zahlreichen Arten sind besonders im Orient, dem russischen Asien [* 11] und Himalaja vertreten. Mehrere Arten, wie Astragalus adscendens Boiss. et Haussk. in Südpersien, Astragalus leioclados Boiss. und Astragalus brachycalyx Fisch. im mittlern und westlichen Persien, [* 12] Astragalus gummifer Lab. in Kleinasien, Astragalus pycnocladus Boiss. et Haussk. in Westpersien, Astragalus verus Ol. in Nordwestpersien und Kleinasien, liefern Tragant. Astragalus glycyphyllos L. (wildes Süßholz), mit niederliegendem oder aufsteigendem, angedrückt flaumigem oder fast kahlem Stamm, fünf- bis sechspaarig gefiederten Blättern und achselständigen, blaßgelben Blüten in eiförmig-länglicher Ähre, wächst im Gebüsch und auf Bergwiesen in Europa [* 13] und Nordasien und wird hier und da in Deutschland [* 14] als Futterpflanze angebaut. Astragalus baeticus L. (Kaffeewicke), eine einjährige Pflanze mit niederliegendem, weichhaarigem Stengel und gelblichen Blüten, ist in Spanien, [* 15] Portugal, Sizilien, [* 16] Taurien einheimisch.
Die fast kugeligen, erbsengroßen, braunen Samen [* 17] sind unter dem Namen schwedischer oder Stragelkaffee bekannt und wurden namentlich während der Kontinentalsperre als Kaffeesurrogat viel benutzt. Mehrere andre Arten kultiviert man als Zierpflanzen.
Vgl. Pallas, Species Astragalorum (Leipz. 1800);
De Candolle, Astragalogia (Par. 1802);