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gebaute Tiere mit langem, kegelförmigem, geradem, an den scharfen Schneiden stark eingezogenem Schnabel, hohen, weit über die Fersengelenke hinauf unbefiederten Beinen, unten breiten Zehen, deren äußere und mittlere bis zum ersten Gelenk durch eine Spannhaut verbunden sind, stumpfen, glatten Krallen, langen, breiten, ziemlich stumpfen Flügeln, in welchen die dritte und vierte Schwinge am längsten sind, kurzem, abgerundetem Schwanz und oft nackten Stellen an Kopf und Hals.
Sie sind über alle Erdteile verbreitet, am häufigsten in den heißen; sie bevorzugen ebene, wasserreiche, waldige Gegenden, ruhen nachts und nisten auf Bäumen, einzelne aber mit Vorliebe auf Gebäuden. Sie fliegen sehr schön, gehen schreitend, waten gern im Wasser, schwimmen aber nur im Notfall; ihre Stimme besteht nur in Zischen, dafür klappern sie mit dem Schnabel besonders in der Erregung sehr laut. Sie leben gesellig, manche als halbe Haustiere, ohne indes jemals ihre Selbständigkeit aufzugeben.
Sie stellen allen
Tieren nach, welche sie bewältigen können, und sind sehr raubgierig; einzelne fressen
auch
Aas. Der weiße S.
(Adebar,
Ebeher,
Honoter,
Haus-, Klapperstorch
, C. alba L.), 110
cm lang, 225
cm breit, ist weiß mit Ausnahme
der schwarzen
Schwingen und längsten Deckfedern; die
Augen sind braun, der kahle
Fleck um dieselben grauschwarz,
Schnabel und
Füße sind rot. Er bewohnt
Europa
[* 3] mit Ausnahme des höchsten
Nordens, auch
Vorderasien,
Persien,
[* 4]
Japan,
[* 5] die
Atlasländer und die Kanaren, ist aber höchst selten in
England, in fast ganz
Griechenland
[* 6] seit dem Unabhängigkeitskrieg
ausgerottet; häufig findet er sich in Norddeutschland und
Westfalen;
[* 7] im
Gebirge
ist er unbekannt. Im
Winter durchschweift er
ganz
Afrika
[* 8] und
Indien. In Norddeutschland erscheint er etwa Mitte März und weilt bis Mitte
August. Er
baut sein
Nest aus groben Reisern auf starken
Bäumen, am liebsten auf den Dächern der
Häuser in
Städten und Dörfern, und
das wiederkehrende
Paar bezieht stets das alte
Nest wieder. Er nährt sich von
Fröschen,
Schlangen,
[* 9]
Eidechsen,
[* 10] nackten
Schnecken,
[* 11]
Fischen, Regenwürmern,
Mäusen,
Maulwürfen, jungen
Hasen, mancherlei
Insekten
[* 12]
(Bienen!), plündert aber auch
die
Nester aller Bodenbrüter, verschlingt die
Eier
[* 13] und die
Jungen und zeigt bisweilen große Mordlust.
Die unverdaulichen
Bestandteile seiner
Nahrung speit er in
Gewöllen aus. Der angeschossene S. kann
Menschen und
Hunden gefährlich
werden. Die
Ehe des Storch
enpaars wird im allgemeinen für das ganze
Leben geschlossen, doch hat man mehrfach
Fälle von
Untreue beobachtet. Das einmal begründete
Nest wird von demselben
Paar lange Jahre benutzt, aber jährlich ausgebessert.
Mitte oder Ende April legt das Weibchen 2-5 weiße
Eier und brütet sie in 28-31
Tagen aus. Vor dem Abzug
versammeln sich alle Störche einer Gegend, und unter großem Geklapper bricht endlich das ganze
Heer auf.
Man kann die
Jungen leicht zähmen, so daß sie auf dem
Hof
[* 14] unter dem andern Geflügel herumlaufen. Der schwarze
S. (C. nigra
Bechst.), 105
cm lang, 198
cm breit, ist schwärzlich, mit grünem und Purpurschiller, an
Brust und
Bauch
[* 15] weiß; das
Auge
[* 16] ist braun,
Schnabel und
Fuß rot. Er bewohnt
Mittel- und Südeuropa, viele
Länder
Asiens, im
Winter
Afrika, brütet
in ruhigen Waldungen der norddeutschen
Ebene, weilt bei uns von Ende März bis
August, hat die Lebensweise des Hausstorchs
,
ist aber viel scheuer und wird oft der
Fischerei
[* 17] schädlich.
Bei uns brütet er einzeln, in Ungarn [* 18] aber bildet er Siedelungen, in welchen 20 und mehr Nester in kurzen Entfernungen voneinander stehen. Das Weibchen legt 2-5 Eier und brütet dieselben in vier Wochen aus. Der S. ist allenthalben ein gern gesehener Gast, der mitunter selbst abergläubische Achtung genießt, indem sein Nest das Haus gegen Blitz und Feuersgefahr schützen soll. Auch bei den mohammedanischen Völkern wird er sehr respektiert, weil er zur Verminderung schädlicher Reptilien viel beiträgt. In der Mythologie repräsentiert der S. die regnerische winterliche Jahreszeit. Aus der Wolke oder dem Winter kommt die junge Sonne, [* 19] das Heldenkind, heraus, daher der deutsche Kinderglaube, daß die Störche die Kinder aus dem Wasser bringen.