(griech.),
chemische Meßkunst, die
Lehre von den
Gewichts- und Raumverhältnissen, nach welchen sich
ungleichartige
Materien zu neuen gleichartigen
Körpern chemisch verbinden, und die Anwendung derselben
zu chemischen Berechnungen (vgl.
Atom und
Äquivalent).
chemische Meßkunde, der Teil der allgemeinen
Chemie, der die Gesetze über die quantitativen Gewichts- oder Volumenverhältnisse, nach denen sich chem.
Verbindungen aus ihren Bestandteilen bilden oder aufeinander einwirken, umfaßt. Die wichtigsten Grundgesetze der S. sind die
folgenden:
1) Bei jeder chem. Umwandlung ist die Summe der Gewichte der Produkte des chem. Prozesses genau gleich
der Summe der Gewichte der Ingredienzien. Die Masse der Körper bleibt daher, welche Änderungen sie auch erfahren mögen,
stets dieselbe; es findet weder eine Vermehrung noch eine Verminderung der Materie statt.
2) Jeder zusammengesetzte Körper enthält in allen seinen Teilen dieselben Bestandteile in demselben Gewichtsverhältnis.
Nicht nur die Änderung eines Bestandteils, sondern auch die Änderung der relativen Mengen derselben
veranlassen sofort Änderung der Eigenschaften der Verbindung.
3) Die Änderungen in den Mengenverhältnissen der Bestandteile chem. Verbindungen erfolgen nach dem Gesetze der ganzzahlig
multiplen Proportionen, d. h. die chem. Elemente vereinigen sich in Gewichtsverhältnissen,
die durch ihre Atomgewichte oder ganzzahlige Vielfache derselben ausgedrückt werden. Ebenso vereinigen
sich oder wandeln sich gegenseitig alle Verbindungen um nach dem Verhältnis ihrer Molekulargewichte oder ganzzahlig Vielfacher
derselben (s. Atomtheorie, Atomgewicht, Molekulargewicht).
4) Sind die Bestandteile einer chem. Verbindung gas- oder dampfförmig, so findet die Verbindung nach Volumenverhältnissen
statt, die sich durch sehr einfache ganze Zahlen (1:1, 2:3,1:2 u. s. w.) ausdrücken lassen. Ist die entstehende
Verbindung wieder ein Gas oder Dampf,
[* 2] so steht auch ihr Volumen, bei gleichem Druck und gleicher Temperatur, in einfachem rationalem
Verhältnisse zu den Volumen der Bestandteile. So liefern z. B. 1 Volumen Sauerstoffgas und 2 Volume Wasserstoffgas bei ihrer
Verbindung 2 Volume Wasserdampf.