Stockmar
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Christian Friedr., Freiherr von, deutscher Staatsmann, geb. zu Coburg, [* 2] studierte 1805‒10 in Würzburg, [* 3] Erlangen [* 4] und Jena [* 5] Medizin, ließ sich dann als Arzt in Coburg nieder und nahm 1814 und 1815 als Militärarzt an den Feldzügen am Rhein teil. Bald darauf betraute ihn der Prinz Leopold von Coburg mit der Leitung der persönlichen Geschäfte und der Hofhaltung als Sekretär, [* 6] Schatzmeister und Hofmarschall. S. bekleidete diese Stellung bis 1831, wurde 1821 in den sächs. Adelsstand und 1831 in den bayr. Freiherrenstand erhoben.
Bei den Verhandlungen über die griech. Thronkandidatur des Prinzen Leopold 1829 war S. eine Zeit lang sein Geschäftsträger bei der Londoner Konferenz, ebenso 1831, als dem Prinzen die belg. Königskrone angeboten und übertragen wurde. 1834 aus seiner dienstlichen Stellung ausgetreten, war er 1848 coburg. Gesandter beim Bundestage und richtete seinen Eifer auf die Einigung Deutschlands [* 7] unter Preußen. [* 8] Auch an dem Erfurter Parlament 1850 nahm er teil. Er starb zu Coburg. –
Vgl. die von seinem Sohne Ernst von S. (geb. gest. veröffentlichten Denkwürdigkeiten aus den Papieren des Freiherrn Christian Friedrich von S. (Braunschw. 1872) und Juste ^[Théodore Juste], Le [* 9] baron S. (Brüss. 1873).