Stockalper
kanal
(Kt. Wallis, Bez. Monthey, Gem. Collombey-Muraz, Vionnaz, Vouvry und Port Valais). Entwässerungskanal, der zum Werk der Rhoneverbauung gehört und schiffbar sein sollte, jedoch nie zu diesem Zweck benutzt worden ist. Besteht aus einem im Maximum 4 km breiten Kanal, der von der Meunière von Monthey gespiesen wird. Diese entwässert zunächst das Sumpfland unterhalb Monthey und wendet sich dann gegen das Dorf Collombey, an dessen SO.-Ende sie zum eigentlichen Kanal wird, der von da bis zum Genfersee 15,5 km lang ist.
Dieser 1651-1659 erstellte Stockalper
kanal trägt seinen Namen nach dem
Obersten Kaspar Stockalper
aus
Brig,
einem der reichsten, tatkräftigsten und unternehmungslustigsten Männer des Wallis,
auf dessen Anregung hin der Bau einer den
Genfersee
mit dem Herzen des
Rhonethales verbindenden schiffbaren Wasserstrasse beschlossen und an
Jean de Vantéry aus
Monthey vergeben
wurde. Die Arbeiten wurden aber 1659 zahlreicher Schwierigkeiten wegen wieder eingestellt. So entstand das Kanalstück
von
Collombey bis
Vouvry, dessen Bau die Summe von 17000 Fr. (nach heutigem Geldwert) gekostet hat.
Nachdem man dann die
Rhone eingedämmt hatte, erwies sich die Fortsetzung des Stockalper
kanals, der beim Bahnhof
Vouvry in den
Fluss mündete, als notwendige Ergänzung der Korrektionsarbeiten. Diese 1874 erstellte Fortsetzung folgt zwischen
Les Évouettes
und Le Culat auf eine Länge von 2,6 km der Bahnlinie, erhält nahe Le Culat den seitlichen Parallelkanal
der
Rhone und ergiesst sich 300 m ö. vom
Hafen von
Le Bouveret und 900 m s. der Rhonemündung in den
Genfersee. Er nimmt mehrere
Bergwasser auf, wie in
Muraz den
Wildbach Le
Pessot, sowie bei
Vionnaz die
Greffaz und den
Torrent de
Mayen.
Dagegen überschreitet der gefährliche
Wildbach von
Fossaux den Stockalper
kanal bei
Vouvry mit einem gewölbten Aquädukt,
um sich dann mit der
Rhone zu vereinigen.