Stinktier
[* 1] (Mephitis), eine zu den marderartigen Fleischfressern gehörende Säugetiergattung, die sich durch einen schlanken, langbehaarten Körper, einen langen, fast zweizeilig behaarten Schwanz, spitzen Kopf, aufgeschwollene Nase [* 3] und halbsohlengängige Füße unterscheidet, von denen die vordern mit Grabnägeln versehen sind. Das Gebiß hat 34 Zähne. [* 4] Die hierher gehörenden Tiere sind bloß über Amerika [* 5] verbreitet und besonders durch am After gelegene Hautdrüsen ausgezeichnet, aus denen sie bei der Verfolgung eine außerordentlich widrig riechende, gelbe, ölähnliche und zugleich scharfe Flüssigkeit gegen ihre Feinde spritzen können (s. Tafel: Schutzmittel der Tiere, [* 1] Fig. 2a und b, beim Artikel Schutzmittel, Bd. 17). Die S. sind nächtliche Tiere,die sich Höhlen graben.
In der Jugend eingefangen, können sie gezähmt werden. Die Indianer essen ihr Fleisch, schneiden aber dem getöteten Tiere sogleich den Drüsenbeutel aus. Das nordamerikanische S., Chinga (Mephitis Chinga Tidem.), ist ohne den 30 cm langen Schwanz etwa 40 cm lang, schwarz und mit zwei schneeweißen, auf den Schultern zusammenfließenden und an den Seiten getrennt fortlaufenden Längsstreifen gezeichnet. Es lebt von Ratten, Eiern, Nestvögeln, jungen Hasen und besonders Fröschen und verbringt den Winter in Erdlöchern und hohlen Bäumen. Sehr ähnlich ist das chilenische S. (Mephitis chilensis Lichtenst., s. vorstehende Abbildung), das einen weißen Rücken hat. Mit dem Namen S. bezeichnet man häufig die Stinkdachse (Mydaus) des südl. Asiens, die kürzere Gestalt, stummelartigen Schwanz und mehr auf Pflanzennahrung hindeutendes Gebiß haben. Die Pelze der S. kommen als Skunks (s. d.) in den Handel. Über das afrikanische S. s. Bandiltis.
[* 1] ^[Abb.]