Stimmgabel
,
ein gabelförmiger Stahlstab, dessen Grundton zum Stimmen von musikalischen Instrumenten dient. Bei der S. schwingen die beiden freien Enden gleichzeitig transversal nach innen, während ihre Mitte, d. i. der bogenförmige Scheitel, nach außen schwingt, und umgekehrt. Bei einem geraden, an beiden Enden freien Stabe liegen die Knotenlinien weit ab von der Mitte und sehr auseinander, dagegen erscheinen sie bei der S. nahe beieinander, und zwar zu jeder Seite des Bogens eine.
Wenn man den von der Biegung nach außen
gehenden und mitschwingenden Stahlstiel der S. mit einer Tischplatte
oder einem Resonanzkasten in Berührung bringt, so wird ihr
Ton durch das Mitschwingen der Unterstützungskörper bedeutend
verstärkt. Die Normalstimmgabel
macht für den
Ton a nach dem
Wiener internationalen
Kongreß (1885) 870 einfache Schwingungen;
Normalstimmgabeln
prüft und aicht die
Physikalisch-Technische Reichsanstalt. Die Schwingungen der S.
werden mittels des
Phonautographen (s. d.) zählbar, mittels des
Stroboskops (s. d.) sichtbar. Mit Planspiegel versehene
Zinken
von kombinierten S. geben eine gute optische Stimmmethode. (S. Lissajoussche
[* 1]
Figuren.) Zur genauen Bestimmung
von Schwingungszahlen hat König in
Paris
[* 3] eine durch eine S. regulierte
Uhr
[* 4] konstruiert.
Mittels S. hat
Scheibler (1834) auf
Grund der
Schwebungen
[* 5] (s. d.) einen sehr genauen
Tonmesser konstruiert.