Stiller
Freitag, s. Karfreitag.
Stiller Freitag
9 Wörter, 73 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stiller
Freitag, s. Karfreitag.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Stiller
Freitag
, der Karfreitag
(s. d.). ^[= (Charfreitag, lat. Dies adoratus), der dem Osterfest vorangehende Freitag als Gedächtnis des ...]
freitag
(Charfreitag, lat. Dies adoratus), der dem Osterfest vorangehende Freitag als Gedächtnis des Todes Christi, welcher nach den übereinstimmenden Angaben der Evangelisten an einem Freitag stattfand (s. Feste, S. 172). Der Name kommt her vom althochdeutschen Wort char (»Trauer, Klage«),
von welchem auch die ganze Woche vor Ostern Karwoche heißt.
Glockenklang, Orgel- und Musikbegleitung des Gesanges fielen schon im Mittelalter weg; statt der Hymnen sang man
Klagelieder, der Schmuck der Kirche ward vereinfacht und das Kruzifix verhüllt. Jetzt dagegen wird gerade dieses am Karfreitag
enthüllt
und der Verehrung dargeboten. Während aber der in der katholischen Kirche zu einem bloßen strengen Fasttag herabgesunken
ist, an welchem sogar die weltlichen Geschäfte und Werktagsarbeiten nicht ruhen, wurde er in der evangelischen
Kirche, namentlich in England, zum höchsten Feiertag erhoben.
Doch haben die Schweizer Kirchen dessen Feier erst 1860 besonders auf Toblers Betreiben aufgenommen. Abweichend von der alten Kirche, ist er hier der Hauptkommuniontag, und es ist die Sitte verbreitet, Kanzel und Altar [* 3] an diesem Tag schwarz zu bekleiden. Der Charakter der kirchlichen Feier spricht sich in dem Namen des stillen Freitags, die Bedeutung des Tags in dem des guten Freitags, wie er besonders in England und den Niederlanden heißt, aus.
Vgl. Freybe, Der in der deutschen Dichtung (Gütersloh 1877).