Adolf, Kartograph, geb. zu Gotha,
[* 2] studierte zu
Jena
[* 3] und Göttingen
[* 4] die
Rechte,
wurde dann beim Ministerialdepartement in Gotha angestellt und 1829 zum
Geh. Regierungsrat befördert; er starb Sein
bekanntestes Werk ist der «Handatlas», den er unter Mitwirkung von
Reichard 1817‒23 in 50
Blättern bei J. Perthes in Gotha
herausgab und der noch heute durch fortgesetzte Korrekturen und Vervollständigungen (von C.
Vogel, A.Petermann, Herm.
Berghaus,
Habenicht, Koffmahn, Lüddecke u. a.; 95
Blätter) zu den besten
Atlanten gehört.
Vorzüge dieses
Atlas
[* 5] sind die in den neuern
Blättern durchweg geschmackvolle Zeichnung, die treffliche
Vervielfältigung in
Kupferstich, verständnisvolles Handkolorit, Verarbeitung zahlreicher
Quellen. Ferner veröffentlichte S. noch 25 Ergänzungskarten
zum Handatlas sowie «Karte von
Deutschland
[* 6] nach dem Reichsschlusse vom mit den bis Sept. 1804 erfolgten
Veränderungen» (1805),
Karl, bayr. Dialektdichter, Sohn des folgenden, geb. zu
München,
[* 11] studierte seit 1860 zu
München die
Rechte, unternahm seit 1869 größere
Reisen, über die er in der
«Allgemeinen Zeitung»
berichtete, und ward Staatsarchivar zu
München, wo er starb. Sein Ruf gründete sich auf seine,
dem Volksleben trefflich abgelauschten Dialektdichtungen, von denen eine ganze Reihe von Sammlungen erschienen sind (zum
Teil illustriert von H. Engl und von H.
Kaufmann), darunter: «Weil’s mi freut» (Stuttg. 1876 u. ö.),
«Habt’s a Schneid!?»
(ebd. 1877 u. ö.),
«Um Sunnawend’» (ebd. 1878 u. ö.),
«Hochlandlieder» (ebd. 1879 u. ö.) u. s. w.
Nach seinem
Tode wurden noch veröffentlich ^[richtig: veröffentlicht] sein köstliches «Winter-Idyll», Fragment (Stuttg.
1886; 21. Aufl.
1897),
«Kulturbilder aus
Bayern»
[* 12] (ebd. 1886; 2. Aufl. 1893) und «Natur-
und Lebensbilder aus den
Alpen»
[* 13] (ebd. 1886; 2. Aufl. 1890). –
Vgl. K. von
Heigel, Karl S. (mit ungedruckten
Jugendgedichten und
S.sBriefen an seine
Mutter, Bamb. 1891).
KarlJoseph, Porträtmaler, geb. zu Mainz,
[* 14] studierte als Miniaturmaler in
Wien
[* 15] (1800), in
Paris
[* 16] unter
Gérards Leitung (1806) und bereiste
Italien
[* 17] (1810). In Mailand
[* 18] malte er den Vicekönig Eugen mit dessen ganzem
Hofe, und
in
Rom
[* 19] vollendete er sein erstes größeres Werk: Die
Befreiung des heil. Leonhard (jetzt in der
Kirche dieses
Heiligen zu
Frankfurt
[* 20] a. M.). König Maximilian Ⅰ. berief ihn 1812 an den
Hof
[* 21] nach
München, wo zahlreiche Bildnisse fürstl.
Personen entstanden. 1816 erregten
S.s Porträte
[* 22] des
KaisersFranz und seiner Gemahlin in
Wien großes Aufsehen,
so daß er von dort erst 1820 auf den Wunsch des Königs nach
München zurückkehrte. Nach der Thronbesteigung
Ludwigs Ⅰ.
(1825) malte er diesen und seine Gemahlin im Krönungsornat.
In das J. 1828 fällt das Porträt
Goethes, eins der Hauptwerke
des Künstlers
(NeuePinakothek zu
München). Später faßte S. im
Auftrage des Königs
Ludwig die bedeutendsten
Schönheiten
Bayerns in einer
Galerie zusammen (die sog. Schönheitsgalerie). S. starb in
München.