Stickstoff
dioxyd,
s. v. w. Stickstoffoxyd.
Stickstoffdioxyd
71 Wörter, 596 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stickstoffdioxyd,
s. v. w. Stickstoffoxyd.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Stickstoffdioxyd,
NO2 , und Stickstofftetroxyd, N2O4 .
Das Stickstofftetroxyd oder die Untersalpetersäure ist bei niedriger Temperatur eine farblose Flüssigkeit, die bei 26° zu sieden anfängt.
Die Dämpfe sind
braunrot gefärbt infolge teilweiser Dissociation des Tetroxydes zu rotem Stickstoff
dioxyd. Es entsteht durch direkte Vereinigung
von Stickoxyd mit Sauerstoff sowie bei vielen Oxydationen mit Hilfe von Salpetersäure, findet sich gelöst
in der roten rauchenden Salpetersäure und wirkt als starkes Oxydationsmittel.
Stickstoffoxyd
(Stickstoffdioxyd, Stickoxyd) NO entsteht bei Einwirkung vieler Metalle (Kupfer, [* 4] Silber, Quecksilber etc.), des Phosphors und andrer leicht oxydierbarer Körper auf Salpetersäure und beim Erwärmen von Eisenchlorür mit salpetersaurem Kali und Salzsäure. Es ist ein farbloses Gas und wird ¶
bei sehr niedriger Temperatur unter einem Druck von 104 Atmosphären zu einer farblosen Flüssigkeit verdichtet. Das spezifische Gewicht
ist 1,039, es verbindet sich mit dem Sauerstoff der Luft direkt unter Bildung roter Dämpfe von Stickstoffperoxyd, löst sich
bei mittlerer Temperatur in 20 Volumen Wasser, erträgt hohe Temperatur, ist nicht atembar, unterhält die
Verbrennung von erhitztem Eisen
[* 6] und Phosphor, während eine Kerze
[* 7] darin erlischt; eine Mischung von Schwefelkohlenstoffdampf
und Stickstoffoxyd
verbrennt mit einer blauen, an chemisch wirksamen Strahlen sehr reichen Flamme,
[* 8] welche zum Photographieren
bei Ausschluß des Tageslichts dienen kann (Sellsche Lampe). Feuchte Zink- und Eisenfeilspäne, Schwefelleber etc. reduzieren
S. zu Oxydul; Kalium und glühendes Kupfer reduzieren es vollständig. Eisenvitriollösung absorbiert es
reichlich und färbt sich dabei fast schwarz, auch Salpetersäure nimmt es auf und bildet eine blaue, grüne oder braune Flüssigkeit.
Es wurde schon von van Helmont beobachtet, aber erst von Priestley näher untersucht und von ihm Salpetergas genannt.