Alfred, belg.
Maler, geb.
zu
Brüssel,
[* 2] besuchte das
Atelier von
Navez in
Brüssel und später das von
Roqueplan in
Paris
[* 3] und malte anfangs kleine Historienbilder, wandte sich aber bald der Schilderung des
eleganten
PariserLebens der Gegenwart zu. S. schildert mit Vorliebe das
Pariser Damenboudoir mit seinen Bewohnerinnen mit außerordentlicher
koloristischer Zartheit, feinem
Geschmack des
Arrangements u. pikanter
Charakteristik. Seine sehr zahlreichen
Bilder sind meist
im Privatbesitz.
Von seinen übrigen Bildern sind hervorzuheben: die
Unschuld, das Neujahrsgeschenk, der
Morgen auf dem
Lande, die japanisierte Pariserin, die
Dame im
Atelier, der
Frühling des
Lebens.
Für den König der Belgier malte er in Fresko die vier
Jahreszeiten
[* 6] als Frauengestalten in moderner
Tracht
(auch als Ölbilder wiederholt). Er lebt in
Paris.
Vgl. Lemonnier in der
»Gazette des beaux-arts« 1878. -
1) Alfred, franz. Genremaler, geb. zu
Brüssel, trat schon als Knabe in die École des beaux-arts in Paris und bildete sich nachher unter Navez und in Paris unter
Roqueplan. Seine Genrebilder bewegen sich in Pariser Salons mit französischen Manieren und namentlich
in der Frauen- und Kinderwelt, die er mit zierlicher Anmut im Geschmack der Mode, aber auch mit einer Mischung von Koketterie
und Empfindung darzustellen weiß. Dabei legt er besonderes Gewicht auf den Komfort und den Luxus des möblierten Frauengemachs,
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z. B. in den Bildern: der Besuch, Heimkehr von der Gesellschaft, die Dame in Rosa (Museum in Brüssel), der Trost, die Unschuld,
Morgen auf dem Lande, das Neujahrsgeschenk, die Dame im Atelier und (1878) der Frühling des Lebens.
Für den König der Belgier malte er al fresco die Jahreszeiten als Frauengestalten in modernem Kostüm.
Besonders stark vertreten war er auf der internationalen Ausstellung 1878. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, wurde 1863 Ritter
und 1867 Offizier der Ehrenlegion, Kommandeur des Leopoldsordens und Ritter einiger deutschen Orden.
2) Joseph, belgisch-franz. Tier- und Genremaler, geb. 1822 zu
Brüssel, Bruder des vorigen, machte seine Studien in Paris und trat zuerst auf der Ausstellung in seiner
Vaterstadt 1844 auf. Er malt Genrebilder, in denen die Tiere und namentlich die Hunde, die er mit ergreifender Wahrheit,
meisterhafter Zeichnung und Behandlung darstellt, die Hauptsache sind, z. B.: der Hund des
Gefangenen, der Hofhund und das Stück Fleisch, die Überraschung, Episode auf dem Hundemarkt in Paris
und Brüsseler Straße am Morgen (die beiden letztern im Museum zu Brüssel), der naschende Affe, der Hund mit der Fliege,
die Taschenspieler etc. Er erhielt mehrere Medaillen, wurde 1861 Ritter der Ehrenlegion und 1865 Offizier des Leopoldsordens.