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Eisenbahn (Nebenbahn), hat (1895) 5102 E., Post und Telegraph. [* 3] S. wird von Hamburg [* 4] aus als Ausflugsort viel besucht. ^ Stenographie. Die Bemühungen der ver- schiedenen Schulen um Einführung des Steno- graphieunterrichts in den höhern Lehranstalten wurden fortgesetzt; in verschiedenen Ländern (Würt- temberg, Sachsen-Weimar, Elsaß-Lothringen) [* 5] haben sich die Abgeordneten zu Gunsten dieser Bestrebun- gen ausgesprochen, eine günstige Entscheidung von seiten der Regierung wurde bis jetzt aber nur in Württemberg [* 6] erzielt, wo die Frage wie in Baden [* 7] geregelt wurde.
In der Schweiz [* 8] wurden an ver- schiedenen Anstalten fakultative Kurse eingerichtet. Auch zu Gunsten einer Anwendung der S. in der Rechtspflege wurden Schritte gethan. Die preuß. Staatsbahnverwaltung hat in ihrer Prüfungsord- nung die Kenntnis der S. für die mittlern und un- tern Beamten als wünfchenswert erklärt, ebenso andere Behörden. Auch das preuß. Kriegsdeparte- ment beabsichtigt zu dem gleichen Zwecke Einrich- tungen zu treffen. Der Plan, den sechsten inter- nationalen Stenographenkongn'ß in Stockholm [* 9] abzuhalten, scheiterte an der Weigerung der schwed. Stenographen, die Kosten zu tragen.
Dagegen wurde Herbst 1896 in der Schweiz ein intersystema- ler Stenographenkongreh zur Lösung praktischer Fragen, wie eines einheitlichen Tarifs für steno- graphische Arbeiten u. s. w., abgehalten. Was die einzelnen Systeme anbelangt, so ist beim Gabels- berg er System das wichtigste Ereignis der letzten Jahre die auf dem fünften Deutfchen Stenographen- tag zu Wien [* 10] (21. bis befchlossene Um- arbeitung des Systems. Als Ort des nächsten (sechsten) Tages für 1900 wurde Dresden [* 11] bestimmt.
In der Stolz eschen Schule haben sich nur die Neustolzeaner vermehrt, von den Mittelstolzeanern sind wieder mehrere Vereine abgebröckelt, und die Altstolzeaner besitzen gar nur noch den einen alten Verein zu Hannover [* 12] sowie einige einzelne Anhän- ger. Die Arendssche Schule hatte stark unter der innern Spaltung zu leiden; weitaus die meisten Anhänger (93 Vereine) hat jetzt Matschenz, dann folgen die Anhänger der Reform des Systemaus- schusses von 1894 (42 Vereine) und dann erst die Vertreter des Originalsystems (32 Vereine).
Die Rollersche Schule erfreute sich dagegen eines un- gestörten Fortschritts. Die Faulmannschen Ste- nographen begründeten 1895 einen Verband [* 13] für Deutschland; [* 14] ein ähnlicher für Osterreich ist im Ent- steh en. Die Stenotachygraphie würde infolge innerer Zwiftigkeiten nur wenig gefördert. Auch Schreys Anhänger erlitten Verlust durch den Aus- tritt der Schweizer; außer den Systemsfortbildungs- bestrebungen ist noch die Absicht zu erwähnen, «an Stelle des offiziellen Namens »Vereinfachte Steno- graphie" die Bezeichnung «System Schrey» anzu- nehmen.
Das System Brauns wurde auf der vierten Generalversammlung zu Lübeck [* 15] einer Revision unterzogen. Von neuen Syste- men ist außer verschiedenen andern das von Busch- horn und Ziemer, «Fortschritt» genannt, zu er- wähnen, das auf Grundlage der Systeme von Stolze, Merkes und Schrey aufgebaut, jedoch einzeilig ist und keine Unterlängen benutzt. Der «Fortfchritt» wird in Deuychland bereits durch 10 Vereine mit 142 Mitgliedern vertreten. Stärke [* 16] der verbreitetsten deutschen Stenographie- systeme 1895: System Deutschland Ver- eine Mit- glieder llusland Ver- eine Gabelsberger . . Stolze Schrey Arends Roller Stcnotachygraphie Veiten Merkes Brauns 784 22391 486 13936 300 5454 156 3421 214 3303 155 3484 85 1229 46 660 6 162 Mit- glieder Zusammen' Ver- Mit- glieder 192 85 32 53 , 38^ 10! 6! 2 ! 2! 6 875 2 701 950 1203 593 274 32 10 976^ 29 266 591 332 29 252! 165! 91 > 48 8 16 637 6 616 4 721 3 396 3 758 1311 1 295 206 Zusammen 2232 54 040 I 420 12 696 !2652 67 706 i Inklusive der einzelstehenden Mitglieder, die in den vorhergehenden Rubriken nicht mitgezählt sind.
Litteratur. Außer vielen Neuauflagen von kleinern Lehrbüchern sind neu erschienen: Ge- schichte: Kronsbein, Stenographische Streifzüge (2 Bde., Wiesb. 1893-95);
Bianco, stsno^üa, 8N3, 0li^in6 6 8U0 Pl0^l6880 IN Uui'0M (PalerMV 1895).
Gabelsberger: Betzinger, Deutsche [* 17] Ge- richts-und Amtsstenographie, System Gabelsber- gcr (Hannov. 1895);
Krafft, Leitfaden der S. nach Gabelsbergers System u. s. w. (4. Aufl., Nürnb. 1895);
Oppermann, Das Gabelsbergersche System, Wortbildung und Wortkürzung nach den Beschlüssen des fünften Stenographentags übersichtlich zusam- mengestellt (Lpz. 1895);
Weizmann, Lehr- und Übungsbuch der Gabelsbergerschen S. nach dem gegenwärtigen Stande des Systems.
Mit 48 Ta- feln (Wien 1895); ders., Systemfragen der Ga- belsbergerschen Schule (ebd. 1895). Stolze: Stolze, Lehrbuch verdeutschen S. (Tl. 1, 63. Aufl., Verl. 1895);
Mantzel, Das Stenographiesystem Schrey- Johnen-Socin kritisch beleuchtet (ebd. 1895). Arends: Hirsch, [* 18] Geschichte der Arendsschen S. (Tl. 2, Berl. 1895);
Matschenz, Vollständiges Lehr- buch der ganz vereinfachten Arendsschen Kurzschrift (8. Aufl., ebd. 1896).
Faulmann: Erdelyi, Lehr- buch der S. auf Grundlage des von K. Faulmann vereinfachten Gabelsbergerfchen Systems (Tl. 1, 2.Aufl.,Wien1896).Stenotachygraphie:Amey, Lehrgang der Stenotachygraphie (1. Aufl., Nordh. 1895). Merkes: Merkes, Anleitung zur Merkes- schen S. (Lpz. 1895). Schrey: Socin, Lehrbuch der vereinfachten S. (2. Aufl., Bas. 1895). Neuere: BuschhornundZiemer,LehrgangderS. «Fortschritt» (Tl. 1, Paderb. 1895). Zeitschriften: Stenogra- phischer Kurier, Centralblatt für (1. Jahrg., Wiesb. 1895). Derlin.
«Stephan,
Heinrich von, starb in
Sterbas Brustsaft, f.
Geheimmittel.
"Stereoskop.
[* 19] Ducos du Hauron
brachte 1894 eine neue Darstellungsweise stereoskopischer
Bilder in die Öffentlichkeit. Mit Anaglyphen bezeichnet er zwei
stereoskopisch aufgenommene
Bilder, von denen das eine in roter, das andere in blauer
Farbe gedruckt ist und zwar beide aufeinander
etwas seitlich verschoben. Durch Betrachtung diefer Bil- der mit einer
Brille,
[* 20] deren eines
Glas
[* 21] blau, das
andere rot ist, sieht man ein schwarzes
Bild von stereoskopischem Effekt; die erhaltenen
Bilder leiden jedoch an ungenügender
Lichtstärke. Dieses Princip wurde bereits 1858 von D'Almcida zu stereoskopi- schen Projektionsbildern benutzt, jedoch wegen
der geringen Helligkeit der
Bilder nicht weiter verfolgt. «Stettin
/Stadt, hat (1895)
140724(67 987 männl., 72737 weibl.) E., darunter 30704
Evan- gelifche, 5628 Katholiken, 1542 andere
Christen 'M^
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