Sternenberg
(Kt. Bern). Ehemaliges Landgericht am linken Ufer der Aare mit zwei längst nicht mehr vorhandenen Schlössern dieses Namens. Deren eines stand in der Scherliau bei Oberscherli, am linken Ufer des Scherlibaches (Amtsbez. Bern, Gem. Köniz). Die Ruine ist vollständig überwachsen, sodass nur noch der Platz, an dem das Schloss einst gestanden, erkannt werden kann. Das andere Schloss stand im grossen Forstwald, in der Nähe der Häuser Landstuhl (Amtsbez. Laupen, Gem. Neuenegg). Im Anfang des 19. Jahrhunderts sind seine letzten Mauern abgetragen worden.
Die Gegend dieser beiden
Schlösser gehörte zuerst zur
Grafschaft
Bargen, die unter der Verwaltung der
Grafen von
Oltigen stand,
und kam dann an die
Grafen von
Laupen, die sich auch
Herren von Sternenberg
nannten, sowie später wahrscheinlich
an die
Grafen von
Nidau und 1375 an die
Kiburger, welche 1407 ihre landgräflichen Rechte an die Stadt
Bern verkauften. Der letzte
Graf von
Laupen war der in einer Urkunde von 1257 genannte Ulricus de Sternesberg. Das Landgericht erstreckte
sich vom
Längenberg und
Gurten längs dem rechten Ufer des
Schwarzwassers, der
Sense und der
Saane und dem linken Ufer der
Aare
entlang bis an die Grenzen der
Herrschaft
Aarberg hin.
Die höhere Gerichtsbarkeit stand bis 1798 unter dem jeweiligen Venner der Zunft zu Schmieden und unter einem Freiweibel. Das Landgericht umfasste 3 Gerichtsbezirke und die 7 Kirchgemeinden Bümpliz, Köniz, Oberbalm, Frauenkappelen, Mühleberg, Laupen und Neuenegg, sowie die 2 Herrschaften Bümpliz und Riedburg. Ihm gehörten auch die Schlösser Aegerten, Alt und Neu Bubenberg und das Kloster Köniz an. Wappen: In blauem Felde ein sechseckiger weisser Stern. Bekannt ist auch das Sternberglied, das beim Auszug nach Laupen (1315) gesungen worden sein soll.