Titel
Sterilisation
(lat.), Unfruchtbarmachung; in der Bakteriologie die den Kulturversuchen von Mikroorganismen vorhergehende Freimachung der Instrumente, Gerätschaften und Nährflüssigkeiten von entwicklungsfähigen Pilzen und Pilzkeimen. (S. Bakteriologie.) Auch die Konservierung (s. d.) von Nahrungsmitteln, sofern sie auf der Vernichtung oder Beseitigung der in ihnen schon vorhandenen oder etwa später an sie gelangenden Mikroorganismen beruht, ist eine S. Die Mittel der S. sind 1) trockne Hitze (½ stündiges Erhitzen der betreffenden Gegenstände in Luft von 150-160° C.);
2) feuchte Hitze (Kochen oder Erhitzen in Wasserdampf von 100° ohne oder mit Spannung bei gesteigerter Temperatur während einiger Stunden); niedrigere Hitzegrade müssen viel länger einwirken oder sind wiederholt anzuwenden (Pasteurisieren, s. d.);
3) Filtration durch keimfreie Filtervorrichtungen (Wattebäuschchen, bei Flüssigkeiten Kieselgur- oder Porzellanerdefilter);
4) chemisch wirkende Mittel (Salicylsäure, Chloroform, Formaldehyd u. s. w.). Die anzuwendenden Mittel richten sich nach der zu sterilisierenden Substanz. Über S. der Milch s. Milchkonservierung.